Musik für Generationen

Wieder einmal gastierte das Trierer Collegium Musicum der Volkshochschule mit einer Matinee im Kurfürstlichen Palais. Die erbrachte Leistung war mehr als nur ein Achtungserfolg und wurde mit langem Applaus honoriert.

 Klaus Risch leitet das Collegium. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Klaus Risch leitet das Collegium. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. Schon seit vielen Jahren gehört im Trierer Bildungs- und Medienzentrum, unter dessen Dach sich die VHS befindet, auch die Musik zum Angebotskanon, und hier ganz besonders das Collegium Musicum unter der Leitung von Klaus Risch. Dieses Ensemble, das sich aus interessierten Laien zusammensetzt, konnte jetzt wieder im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais überzeugen. Im wahrsten Sinne des Wortes mit Pauken und Trompeten, aber auch mit Hörnern und Fagotten und mit allen anderen Instrumenten, die man für die Musik des Barock und der Klassik benötigt, gestalteten die Musiker eine Matinee, die sich eines sehr großen Publikumsinteresses erfreute. In einem TV-Gespräch betonte Risch mehrfach, dass es sich bei diesem Orchester um Laien handelt, von denen man keine professionelle Aufführung erwarten dürfe. Und in der Tat konnte man, wenn man die sogenannte Profimusik gewohnt ist, etliches an Georg Friedrich Händels Concerto grosso Opus 6 Nr. 5, an der zweiten Symphonie in F-Dur von Leopold Ko{zcaron}eluh oder auch an Josef Haydns Symphonie 103 in Es-Dur bemängeln. Die Frage aber ist, ob man solch ein Konzert mit einer solchen Erwartungshaltung überhaupt besuchen sollte. Hier muss die Antwort ein ganz klares Nein sein. Wenn man zu einer solchen Veranstaltung geht, sollte man sich an dem Engagement erfreuen, mit dem die Laien sich der Musik annehmen, erfreuen an dem, was dem Orchester gelingt. Und das war, trotz aller durchaus berechtigter Kritik, die man anbringen könnte, beachtlich viel. Mut zur Haydn-Symphonie

 Klaus Risch leitet das Collegium. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Klaus Risch leitet das Collegium. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Alleine schon der Mut, sich an eine Haydn-Symphonie heran zu wagen und dabei nicht nur Noten abzuspielen sondern sie zu interpretieren, dem trockenen Notentext Leben einzuhauchen, sie lebendig zu gestalten, erfordert Respekt vom Zuhörer. Anerkennung fordert auch die Tatsache, dass Risch in der Händel'schen Komposition das Concertino durch die Geiger Franz Notte und Nina Alt, sowie mit der Cellistin Sophie Notte, mit Ensemblemitgliedern besetzen konnte, die ihrer Aufgabe mehr als nur beachtlich Herr wurden. Aber noch ein anderer Aspekt macht die Arbeit des Collegium Musicum wertvoll, sollte nicht übersehen werden. Hier tun sich Menschen aus unterschiedlichsten Altersgruppen zusammen. Die junge Schülerin sitzt neben dem Rentner. Alle haben ein Gemeinschaftserlebnis, das sich sehen lassen kann und mit dem sie anderen eine große Freude machen. Das alleine war schon den langen und herzlichen Applaus wert, der die Matinee beendete.

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