Musik unterm Bischofswappen

Ein Jahr ist die große Orgel in der Klausener Wallfahrtskirche inzwischen alt. Seit ihrer Einweihung hat sie auch in etlichen Konzerten gezeigt, welche klanglichen Qualitäten sie besitzt. Auch beim jüngsten Abend mit Stephan Rommelspacher konnte man sich davon überzeugen.

 Das bischöfliche Wappen ziert das Gehäuse der Orgel, an der Stefan Rommelspacher spielte. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Das bischöfliche Wappen ziert das Gehäuse der Orgel, an der Stefan Rommelspacher spielte. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Klausen. (gkl) Zum Osterfest 2007 erklang sie zum ersten Mal, und seitdem ist sie ein Magnet für Auge und Ohr. Wer das große Instrument anschaut, kann feststellen, dass sich in letzter Zeit noch etwas verändert hat. Über dem Spieltisch in einer Gehäusefüllung ist eine Verzierung angebracht worden. Dabei handelt es sich um das Wappen des ehemaligen Trierer Bischofs Reinhard Marx. Der Schmuck des Gehäuses ist eine Dankesadresse der Pfarrei an den ehemaligen Oberhirten des Bistums, ohne dessen finanzielle Unterstützung man wahrscheinlich noch lange auf ein neues Instrument hätte warten müssen. Seit das Instrument nun steht, hat es auch schon häufig seine Qualitäten als Konzertinstrument unter Beweis stellen können. So auch jüngst, als Stephan Rommelspacher unter dem Bischofswappen Platz nahm. Mit einem sehr farbigen Programm, das vom Frühbarock bis in die Spätromantik reichte, gestaltete er den Abend. Was den Besuch des Konzertes alleine schon lohnend machte, war die Tatsache, das Rommelspacher neben Johann Sebastian Bach mit Georg Muffat, Marco Enrico Bossi, Frank Bridge und John Ebenezer West Komponisten Gehör verschaffte, die fast unbekannt sind oder nur sehr selten gespielt werden. Besonders die Sonate d-Moll von West dürfte für viele Orgelfreunde eine Offenbarung gewesen sein. Der Trierer Domkapellmeister ist ein exzellenter Organist, der musikalisch wie technisch über herausragende Fähigkeiten verfügt. Etwas zu leiden hatten jedoch Muffats "Toccata decima" und Bachs "Piece d'Orgue", BWV 572, unter der Begeisterung des Interpreten für Instrument und Musik. Muffat war ein wenig zu breit registriert, und bei Bach gingen ihm ein bisschen die Pferde durch, was im Zusammenhang mit der Akustik der Durchhörbarkeit schadete. Einen Ausgleich schaffte er bei Bachs Choralvorspielen. Die Zuhörer bedankten sich mit herzlichem Applaus.

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