Wittlich (red) Ein tolles Gemeinschaftserlebnis brachte der Besuch von Chor und Barockensemble "L'Atelier baroque" aus Wittlichs Partnerstadt Brunoy beim Besuch in Wittlich.
Für das geplante Konzert war auf Wittlicher Seite eigens ein Projektchor "Barockwerkstatt Wittlich" ins Leben gerufen worden. Über mehrere Wochen hatten sich die Sänger aus Wittlich und Umgebung auf das Ereignis vorbereitet. Das Projekt wurde auf deutscher Seite von Gerd Elsen und Dekanatskantor Reinhold Schneck organisiert, unterstützt vom Freundschaftskreis Boxtel-Brunoy-Wellingborough-Wittlich und vom Kulturamt der Stadt Wittlich. Kaum hatten die französischen Gäste nach ihrer Ankunft einen Mittagsimbiss zu sich genommen, trafen sich alle Mitwirkenden schon zur Generalprobe in der Kirche St. Markus.
Im Anschluss empfing Bürgermeister Joachim Rodenkirch im Beisein von Irmgard Sitter vom Freundschaftskreis die französischen Gäste. Zum Empfang waren auch die deutschen Mitwirkenden und alle Gastfamilien eingeladen, die Gäste aus Brunoy aufgenommen hatten. Ein großer Dank wurde der Stiftung der Stadt Wittlich ausgesprochen, die das Projekt finanziell unterstützte.
L'Atelier baroque gestaltete den Gottesdienst mit einer Messe von Hassler und Vivaldis "Laetatus sum". Zur Gabenbereitung sang der Wittlicher Bass Gerd Elsen "O salutaris hostias" von Charpentier, begleitet vom Orchester aus Brunoy.
Bis zum Konzert am Abend hatten die Gäste gemeinsam mit ihren Gastgebern Gelegenheit, Wittlich oder die nähere Umgebung zu erkunden. Beim Konzert präsentierten zunächst die französischen Gäste unter Leitung von J. Caron Werke von Cannicciari, Perruchona, Buonaventura Rubino und Monteverdi in der gut gefüllten Kirche. Ein Höhepunkt waren zwei rein instrumental vorgetragene Stücke von Schmelzer. Nach einer Suite für Orgel von Jean Adam Guilain, interpretiert von Reinhold Schneck, sang die Barockwerkstatt Wittlich das anonym überlieferte "Herr unser Herrscher", bevor alle Mitwirkenden gemeinsam Zipolis "Te Deum laudamus" aufführten. Den gemeinsamen Abschluss des Konzerts bildete die Kantate "Alles was ihr tut" von Dietrich Buxtehude. Mit standing ovations erwirkte das Publikum eine Zugabe.
Nach den eineinhalb intensiven Tagen war viel zu schnell der Abschlussabend gekommen. Der Konzertabend klang mit einer gemeinsamen Feier im Markushaus aus, bei der nochmals spontan gemeinsam musiziert wurde. Überwältigt vom Empfang und dem gemeinsamen Erlebnis luden die Gäste zum Gegenbesuch nach Brunoy und waren sich die Sänger der Barockwerkstatt einig, dass dies nun nicht das Ende dieses Projekts gewesen sein könne. Erinnerungen an vergangene Begegnungen wurden wachgerufen und neue Freundschaften geschlossen.
Alle waren erfüllt vom deutsch-französischen Freundschaftserlebnis am Wochenende der Präsidentschaftswahl. Mit und in der Musik konnten Grenzen von Raum und Zeit überwunden werden.