Besonders beliebt ist die Camera obscura bei Foto-Romantikern, die fotografische High-Tech-Errungenschaften wie Computersteuerung und -manipulationen als Vertreibung aus dem unschuldigen Paradies der Fotokunst betrachten. Steht doch der schwarze Kasten mit der Lichtöffnung für die reine Lehre vom dargestellten Licht ohne die Hilfsmittel optischer Bündelung. Auch Thomas Bachler, dessen schwarz-weiß Fotos zur Zeit in der Galerie "Junge Kunst" in Trier ausgestellt sind, hat sich mit seiner Fotografie in jene dunkle Kammer zurückgezogen, aus der alle fotografische Erleuchtung kommt und deren schummrige Höhle noch immer fotografisch für Geheimnis und Poesie gut ist. Besonders malerisch wirken Bachlers Aktfotos. Als reizvolle Illustrationen zum Thema Innen- und Außenschau kommen seine Bilder vom Widerspruch des Außen- und Innenraums daher, die sich im Rund der Camera obscura zum Ganzen einen. Manchmal liebt es der 1961 geborene Fotograph geradezu kriminalistisch, wenn er - im wahrsten Sinn des Wortes - Lichtöffnungen schießt und dabei das Foto zum Tatort Licht wird. Bachlers zurück zur fotografischen Natur von Licht und Bewegung ist eine durchaus aktuelle Forderung angesichts einer digitalisierten Fotokunst, die oftmals eher Malerei-Ersatz zu sein scheint als klassische Fotografie. Allerdings - und da führt sich die ganze Sache ein wenig ad absurdum: Auch Camera-obscura-Jünger wie Thomas Bachler sind auf allerhand technische Tricks angewiesen, um bestimmte Fotoeffekte zu erzeugen. Und da ist dann auch die auf ihre Wurzeln zurückgeführte Fotokunst im Grund dort angelangt, wo ihre zeitgenössische Variante hinzielt - nur hat die die besseren Mittel. Bis 12. Oktober, fr. 17 bis 19 Uhr, sa. u. so. 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung, Tel.: 0651/ 976 3840.