Nachdruck für die Kunst

Trier hat einen neuen Kunstort. Als nachhaltiger Beitrag zum Kulturjahr wurde das "Kunsthaus Alte Druckerei in Anwesenheit von Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink und vielen Gästen seiner Bestimmung übergeben.

 Dieter Jacobs präsentiert ein Kunstwerk. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Dieter Jacobs präsentiert ein Kunstwerk. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. (er) Wo einst Druckmaschinen rotierten, hat jetzt die Kunst das Sagen. Sieben Künstlern bietet das neue Kunstzentrum in der Trierer Alkuinstraße neuerdings Bleibe und Arbeitsraum. "Wir wollen etwas für die Kunst tun", das stand für die Hausbesitzer Theo und Doris Kugel sofort fest, als ihre Pächterin, eine Druckerei, ihren Betrieb einstellte. Hausherrin Doris, die selbst malt, hatte auch gleich die Idee: Ein Treffpunkt für Kunstschaffende sollte in den freien Betriebsräumen entstehen. Nach aufwendigen Räumungs- und Renovierungsarbeiten sind jetzt vier Ateliers, eine Siebdruckwerkstatt und ein Fotostudio entstanden, die gleich von den Kunstschaffenden in Besitz genommen wurden. "Wir haben schon ein wunderbares Wir-Gefühl entwickelt", berichtet Theo Kugel stolz über die junge Kunstgemeinschaft. Dass der neue Kunstort auf traditionsreichen Fundamenten steht, vergegenwärtigt ein kleines Druckerei Museum, das ins Kunsthaus integriert ist. "Wir wollten Vergangenheit und Gegenwart verbinden", erklärt Doris Kugel. "Mit dem Zentrum gibt es eine Möglichkeit mehr, dass die Kultur weiter blüht", erklärt Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. "Viel Inspiration" erhofft sich auch Lydia Oermann von dem hinzugewonnenen Kunst-Raum. Die "Überzeugungskraft" (wie Theo Kugel sagt) der Trierer Künstlerin hatte ganz entscheidend zum Zustandekommen des Projekts beigetragen. Der gemeinsame Austausch, die Möglichkeit voneinander zu lernen, sind auch für Oermanns Kollegen Anja Streese und Dieter Jacobs die entscheidenden Standortvorteile der neuen Einrichtung. Auf künftige Workshops freut sich Johannes Oberdorf. Der Fotograf hat im Keller sein Studio eingerichtet. Mit von der Partie sind zudem Klaus Berghaus, Liane Deffert und Jutta Limburg. Lydia Oermann geht mit ihrem Projekt übrigens noch weiter auf Herbergssuche für die Kunst. Derzeit hat sie in einem leerstehenden Laden in der Maximinstraße 21 einen weiteren Schauraum eingerichtet.

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