Nagel auf den Kopf

Mit seiner Bewertung der Aufführung der Komödie "Lysistrata" von Aristophanes im Rahmen der diesjährigen Antikenfestspiele trifft Erhard Mentges den Nagel auf den Kopf. Die in der Tat zahlreichen Passagen von Dümmlichkeit und Albernheit wurden eigentlich nur noch von der Dreistigkeit überboten, mit der unter dem Deckmäntelchen "Kunst" das Publikum aufgezogen und ihm das Geld aus der Tasche gezogen wurde.

Dass es mit der Frage, was denn nun Kunst sei, und was nicht, eine heikle Bewandtnis hat, veranlasste unlängst den österreichischen Akademieprofessor Max Melcher zu folgender Einschätzung: "Kunst ist Kunst, wenn's zur Kunst erklärt wird; viele fallen darauf rein". Das mag wohl auch der Grund sein, weshalb die artigen Festspielbesucher das Possenspiel mit einigem, wenn auch mäßigem Applaus bedachten - der aber wohl primär dem Charme und der herausragenden Leistung von Angelika Milster zugedacht war. Genoveva Hassel, Trier

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