Neu und traditionell sowie spontan und gut durchdacht

Zum 19. Mal fand am ersten Novemberwochenende in der Tufa Trier der Jazz Workshop International des Jazz Clubs Eurocore statt, diesmal jedoch mit neuem Konzept.

 Im Zusammenspiel mit mit Ack van Rooyen (Zweiter von links) stellten Nachwuchsjazzer ihr Talent unter Beweis. Hier Clara Haberkamp, Rosa Brunello und Simon Scheitel (von links). TV-Foto: Anke Emmerling

Im Zusammenspiel mit mit Ack van Rooyen (Zweiter von links) stellten Nachwuchsjazzer ihr Talent unter Beweis. Hier Clara Haberkamp, Rosa Brunello und Simon Scheitel (von links). TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Neben geänderten Kriterien für die Auswahl der Teilnehmer gab es eine neue Konzertkultur. Statt getrennt voneinander präsentierten sich Teilnehmer und Dozenten gemeinsam auf der Bühne und überzeugten das Publikum mit Jazz von professioneller Qualität."Es läuft prima und auf tollem Niveau", sagt Professor Ulrich Beckerhoff mit sichtlicher Begeisterung über den dreitägigen Jazz-Workshop in der Tufa Trier, der seinen Namenszusatz "International" verdient, denn die 25 Teilnehmer kamen aus Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien und Deutschland. Sie wurden, anders als in den Vorjahren, nicht als feste Gruppen, sondern als Einzelmusiker ausgewählt. Neu auch, dass sie weit fortgeschrittene instrumentale, improvisatorische und kreative Fähigkeiten nachweisen mussten. Denn erklärtes Ziel des neuen Workshop-Konzeptes ist Förderung einer musikalischen Elite von herausragenden Talenten. Dem haben sich drei Tage lang sieben Dozenten und Stars der europäischen Jazzszene gewidmet, neben Ulrich Beckerhoff (Trompete) waren Ack van Rooyen (Flügelhorn), Matthias Nadolny (Tenorsaxofon), Peter O'Mara (Gitarre), Glauco Venier (Piano), Gunnar Plümer (Kontrabass) und Bruno Castelucci (Schlagzeug) mit von der Partie. Dass ihr Konzept aufgegangen ist, davon konnte sich das Publikum an allen drei Workshop-Tagen überzeugen. Nach einem Session-Auftakt folgten zwei Konzertabende, an denen anders als früher Dozenten und Teilnehmer nicht getrennt voneinander, sondern gemeinsam in wechselnden Besetzungen Eigenkompositionen und Jazz-Klassiker, wie Gillespie, Wheeler oder Brubeck spielten. Dabei stellten die Talente, deren jüngste 16- und 17-jährige Schüler des Musikgymnasiums Montabaur waren, Lerneffekte des Workshops wie Interaktionsfähigkeit in verschiedenen Konstellationen unter Beweis. Beeindruckend gelang das den zwei Studenten der Musikhochschule Folkwang in Essen, John Dennis (Trompete) und Roman (Altsaxofon) sowie dem Brüsseler Schlagzeuger Gerard, die sich spontan darauf einstellten, dass Peter O'Mara per Gitarre den Part des kurzfristig ausgefallenen Pianisten übernahm. Sensibel im Zusammenwirken, stilsicher und mit persönlichem Ausdruck glänzten mit den Stimmen von Edith van den Heuvel und Barbara Barth Talente aus der Region. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt von Ack van Rooyen mit der jungen Pianistin Clara aus Dortmund, Bassistin Rosa aus Udine und Drummer Simon aus Haßloch. Am Ende fasste van Rooyen den vom Publikum mit Bravo-Rufen und begeistertem Applaus quittierten Workshop so zusammen: "Alles Qualität, hier ist nix Billiges dabei."

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