Nur selbst Erlebtes ist wahr

Für die Künstlerin Pia Müller bedeuten ihre Performances gleichsam die künstlerische Rückkehr ins Leben. "Ich will mit meiner Arbeit etwas schaffen, das jeder versteht", sagt die Gewinnerin des Kunstpreises "Robert Schuman 2007".

 Pia Müller setzt auf Performances. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Pia Müller setzt auf Performances. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. (er) "Der Live-Auftritt vor dem Publikum, der Einsatz des eigenen Körpers und das Ausloten von Grenzsituationen faszinieren mich", gesteht Müller. "Dieser ganzheitliche, interaktive Prozess ist ein wichtiger Motor meiner Arbeit". Die 1978 geborene Künstlerin, die heute in Saarbrücken lebt, setzt sich in ihren Projekten mit dem eigenen Erleben auseinander. "Ich kann nur Dinge aufarbeiten, die mich innerlich beschäftigen, das ist für mich eine Frage der Wahrhaftigkeit", versichert Müller. Mit der subjektiven Wahrnehmung ist es freilich noch nicht getan. In der künstlerischen Umsetzung will die Wahlsaarländerin eine Form finden, die ihren Erfahrungen Allgemeingültigkeit verleiht. In Saarbrücken hat Müller an der Hochschule der Bildenden Künste bei Daniel Hausig und Ulrike Rosenbach studiert. 2006 wurde sie Meisterschülerin. Neben der Performance ist es vor allem das Video, das Müller reizt. "Im Video kann man nicht nur eine dritte Dimension darstellen, man kann auch als vierte Dimension die Zeit einbeziehen". Bevor sie ihr Studium aufnahm, hatte die gebürtige Wittlicherin eine Schneiderlehre abgeschlossen. Noch immer profitiert sie von diesen Kenntnissen. "Aus einem flachen Stück Stoff einen Körper zu machen, das war eine Herausforderung. In ihrer Freizeit tut die blonde junge Frau, was - wie sie sagt - alle tun, vor allem faulenzen und Sport treiben. "Der allerdings kam in der letzten Zeit zu kurz. Nach Wittlich, wo ihre Familie noch wohnt, kommt sie immer wieder gerne zurück. "Die Landschaft ist so wunderbar und der Geruch des Waldes".

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