Oh Freunde, genau diese Töne!

Inzwischen ist das Konzert des Mosel Musikfestivals zwischen Weihnachten und Neujahr eine Tradition. Präsentiert vom Trierischen Volksfreund stand diesmal die neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven auf dem Programm.



Trier. (gkl) Nein, man konnte nicht einverstanden sein, als der Bassist Marek M. Gasztecki die berühmten Worte "Freunde, nicht diese Töne" sang. Denn das, was das Mosel Musikfestival für die Spielzeit 2009 als Nachlese anbot, war etwas Großartiges, etwas, das einem erfolgreichen Konzertsommer angemessen war.

Ludwig van Beethovens d-Moll Sinfonie, Opus 129, passte zum Anlass, und, hier mochte man staunen, sie passte in den Raum der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin. Erhabene Musik in einem erhabenen Raum, der dieses Werk aufnahm und ihm eine Weihe verlieh, die ihm ein normaler Konzertsaal nicht so schnell bieten kann. Zu danken war dies dem noch jungen Dirigenten Simon Gaudenz, der am Pult des Collegium Musicum Basel stand und die Musiker unprätentiös mit sicherer Hand durch das Notengeflecht des letzten Orchesterwerkes Beethovens führte. "Ein schwieriger, aber auch ein inspirierender Raum", sagte Gaudenz im TV-Gespräch nach dem Konzert, "auf den man sich als Dirigent erst einstellen muss. Ich hätte gerne noch mehr Zeit gehabt, mich mit ihm auseinanderzusetzen."

Kraftvoller, kultivierter Chorklang



Begeisterter, scheinbar nicht enden wollender Applaus markierte das Ende des Nachlesekonzertes, bei dem es niemanden gab, der von der Zustimmung des Publikums ausgenommen werden musste. Die Schweizer Orchestermusiker zeigten sich bestens vorbereitet, folgten Gaudenz minuziös und brachten die dramatische Vielfalt der Sinfonie zum Ausdruck. Hinter dieser Qualität standen die drei Vokalensembles, die den Chor für den berühmten letzten Satz bildeten, nicht einen Deut zurück. Vor allem für den kraftvollen, aber überaus kultuvierten Chorklang muss man der Kantorei St. Arbogast und dem Kammerchor des Muttenzer Gymnasiums als auch dem Männerchor "Männerstimmen Basel" ein großes Kompliment aussprechen. Berechtigte einhellige Zustimmung erfuhren auch die Solisten, die ein stimmiges, auf sehr hohem Niveau agierendes Quartett bildeten. Glänzend die Sopranistin Franziska Hirzel, warm und kraftvoll die Altistin Ann-Katrin Naidu. Klar zeichnend bewältigte der koreanische Tenor Bernardo Kim seine Partie, Marek M. Gasztecki bildete ein profundes Fundament. Es waren genau die richtigen Töne, mit denen die Solisten und alle Beteiligten das Konzertjahr 2009 des Mosel Musikfestivals beendeten.

Konzertauftakt für das nächste Jahr ist das Neujahrskonzert des Mosel Musikfestivals im Kloster Machern mit Stefan Lex und Pomp-A-Dur, einem Ensemble um die Konzertpianistin Sigrid Althoff. Auf dem Programm stehen Schlager, Walzer, Evergreens. Termin ist am 3. Januar, 18 Uhr, im Kloster Machern bei Bernkastel-Kues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort