Oper und Balkankrieg

LUXEMBURG. (DiL) Der Opernspielplan im neuen "Grand Théâtre" setzt weiter spektakuläre Duftmarken: Mit der Erstaufführung von Alexander Müllenbachs "Die Todesbrücke" greift man die Auseinandersetzung eines einheimischen Komponisten mit einem brandaktuellen Thema auf. Zudem hat die Produktion einige "Trierer Komponenten".

Das Kriegsgeschehen in Sarajewo als Hintergrund einer Oper, eine umkämpfte Brücke als Ort des Geschehens, die tragische Liebesgeschichte eines jungen, bosnisch-serbischen Paars: Das ist ungewöhnlicher Stoff. Der Luxemburger Komponist Alexander Müllenbach, Jahrgang 1949, hat ein Libretto des wichtigsten zeitgenössischen bosnischen Autors Dzevad Karasahan vertont. In Zusammenarbeit mit der Ruhr-Triennale und dem Musiktheater im Revier erlebte die Auftragsproduktion vor drei Wochen ihre Welt-Uraufführung in Gelsenkirchen - nun kommt "Die Todesbrücke" am 3., 4. und 5. November nach Luxemburg. Für Müllenbach, dessen Werke unter anderem bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurden, ein ungewöhnliches "Heimspiel". Für das Publikum die Chance, das "kleine Haus" des Grand Théâtre, das "Studio" kennen zu lernen. Die Uraufführung am 10. Oktober konnte viel Lob einheimsen. Die Kritiker würdigten das "phantasievoll-erschütternde Bühnenbild", die "einfallsreiche und weitgehend geschmackvolle Inszenierung", die "exzellente Realisation" und die "komplexe, illustrative, ausgeklügelt instrumentierte Musik". Den Opernfans aus der Region Trier bietet sich übrigens in Luxemburg die Gelegenheit zu einem Wiedersehen mit der früheren Ersten Kapellmeisterin Cosima Osthoff, die seit ihrer Zeit am Theater Trier einen beachtlichen Aufstieg in der deutschen Opernszene vollzogen hat. Regie führt mit Andreas Baesler ein langjähriger Stamm-Regisseur des Trierer Hauses, der im letzten Jahr mit der deutsch-luxemburgischen Koproduktion "Hexenjagd" Triumphe feierte. Vorstellungen am 3., 4. und 5. November jeweils 20 Uhr. Kartenbestellung: 00352/47963900. Infos unter www.theater-vdl.lu

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