Original-Violinentöne

Bonn. (dpa) Erstmals ist Ludwig van Beethovens eigene Violine auf einer CD zu hören. Aufgenommen wurde die Einspielung im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses in Bonn, wie das Museum berichtete. Der renommierte Geiger Daniel Sepec spielte auf dem historischen Instrument Violinsonaten sowie "Figaro"-Variationen des berühmten deutschen Komponisten (1770-1827). Aus amerikanischem Privatbesitz nach Bonn

Vor elf Jahren war die Violine entdeckt worden. Über Umwege kam sie aus amerikanischem Privatbesitz ins Beethoven-Haus. Das Instrument ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen wahrscheinlich eine Arbeit aus Salzburg aus dem Jahr 1700. Nach Recherchen des Musikwissenschaftlers Kai Köpp stammte die Violine ursprünglich aus Beethovens Nachlass und wurde im Herbst 1827 von einem Musikliebhaber ersteigert. Wie ein eingeklebter Reparaturzettel belegt, wurde die Geige 1848 einer durchgreifenden Modernisierung unterzogen. Bei der jüngsten Restaurierung wurde sie wieder weitgehend in den Zustand zurückversetzt, den Beethoven kannte. 1995 hatte Gerda Taussig aus den USA Kontakt zum Beethoven-Haus aufgenommen. Sie war in den 30-er-Jahren von Wien nach Amerika emigriert. Ihre Tante, die mit dem Geiger Fritz Elber verheiratet gewesen war, hatte ihr die Violine vermacht. Das Instrument trug Beethovens Siegel und wies eine eingeritzte Initiale "B" auf. Taussig überließ die Violine dem Beethoven-Haus gegen einen symbolischen Betrag. Internet: www.beethoven-haus-bonn.de

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