Nicht dass es den Werken der/des Herren an Glamour respektive Glaubenstiefe fehlen würde, nein: Die Crux dieser Ego-Schinken heißen Sprit und Internet! Denn beide Bücher schielen schon mit einem Auge auf die Strandkörbe und Liegestühle der hochsommerlichen Haupturlaubszeit, wo sie von erholungs- und erbauungssuchenden Mitmenschen verschlungen werden möchten. Leider wird es so weit oftmals nicht kommen, weil viele von uns in diesem Jahr ihr Urlaubsdomizil gar nicht erst erreichen werden. Und zwar wegen der Spritkosten! Bis 1,30 Euro pro Liter gehen die Schätzungen für die Hauptreisezeit - da wird schon die Anreise zum Flughafen für die meisten unerschwinglich. Nun wäre es aber zu kurz gedacht, wenn man den Schwarzen Peter einfach den raffgierigen Ölmultis unterschieben wollte: Die sind auch nur Opfer des eigentlichen Bösewichts - dem Internet. Denn seit es das Internet gibt, muss niemand mehr ins Auto steigen, um irgendwo irgendwas einzukaufen. Etwa eines großen Kaufhauses. Da kann man jetzt Musik online kaufen, zu Hause bleiben und so Spritgeld sparen. Angeblich. Hab ich direkt probiert. O.k., es war nicht ganz leicht, Mitglied im erlauchten Kreis der virtuellen Kaufhaus-Kunden zu werden. Einen Datenfragebogen in der Nähe eines polizeilichen Führungszeugnisses gilt es auszufüllen. Aber dafür haben die Leute da noch richtig Ahnung von guter Musik. Darum kostet "Long live Rock'n'Roll" von Rainbow anno 1978 dort 1,99 Euro! Bezahlen muss man allerdings einen Gutschein von mindestens fünf Euro. Die Abbuchung erfolgt schnell und problemlos. Etwas haariger ist das mit dem Download des Musiktitels. Den habe ich leider immer noch nicht - also zumindest nicht aus dem Kaufhaus. Sondern woanders her - Sie wissen schon! Aber man hat ja die ganzen Sommerferien Zeit, auf Balkonien den legalen Kauf von Musikdateien im Internet zu erlernen. Mit den Biografien von Netzer und Woytila auf den Knien. Dann kommt vielleicht aus der Tiefe des Raumes die göttliche Eingebung.