Paradise of Musical

Für Partystimmung sorgten Gitarrist Frank Nimsgern und seine Band zusammen mit Sängerin Aino Laos bei "Jazz im Brunnenhof" in Trier.

 Rocken beim Jazz: Frank Nimsgern und Aino Laos. TV-Foto: Anke Emmerling

Rocken beim Jazz: Frank Nimsgern und Aino Laos. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Mit Musicalkompositionen war das Programm des saarländischen Erfolgskomponisten Frank Nimsgern zwar weniger auf Jazzfreunde zugeschnitten, unterstrich dafür aber markant die beiden wichtigsten Qualitätskriterien des Festivals: Stilistische Vielfalt und musikalisch hohes Niveau. Nimsgerns Konzert ist der schlagende Beweis, dass man sich als Festival-Veranstalter stilistisch ruhig mal aus dem Fenster lehnen kann, wenn die Qualität stimmt. Und dafür ist der Name Frank Nimsgern mehr als nur Garant. Dem virtuosen Gitarristen hängt aufgrund internationaler Erfolge sowohl als Musiker wie auch als Musicalkomponist das Attribut "Weltformat" an, in Trier ist er spätestens seit dem Theatererfolg mit "Paradise of Pain" ein Begriff. Ein Stück aus diesem Musical macht entsprechend nach "Mach dich schön" aus dem nicht minder bekannten "SnoWhite" die musikalische Marschrichtung des Abends klar. Funkig-peitschende Gitarrenklänge, eine Melodie mit Ohrwurmcharakter und fetziger Rhythmus setzen Maßstäbe für ein mitreißendes Programm. Sängerin Aino Laos brilliert mit einer kraftvoll röhrenden bis sanft schmelzenden Funk- und Soulstimme,. Dabei tobt sie über die Bühne, windet sich in Leidenschaft oder animiert das etwa vierhundertköpfige Publikum zum Mitsingen der meist deutschsprachigen Texte. Neben "Paradise of Pain" stellt er Songs aus "SnoWhite", "Elements", "Poe" und dem neuen Musical "Der Ring" vor, das ab Dezember in Bonn gezeigt wird. Dazwischen gibt es auch mal ein Jazzstandard, wie "Chicken", in dem die Mitmusiker in Soli ihre hervorragenden Qualitäten beweisen. Achim Schneider, der mit seinem Keyboard während des Konzerts oft für vollen Big-Band-Sound mit virtuellen Bläsern sorgt, lässt mit einer mitreißende Boogie Woogie-Improvisation Füße wippen, Stefan Engelmann am Bass Zwerchfelle vibrieren und David Anlauf am Schlagzeug den Puls Kapriolen schlagen. Elegant verknüpft der junge Drummer aus Hermeskeil, der demnächst mit Stipendium in New York studiert, unterschiedlichste, fantasievoll und differenziert gestaltete Rhythmen. Das Publikum klatscht und wippt beim tanzbaren Mix aus soulig-funkigen Klängen mit. Party - auf jeden Fall aber Sommerabendstimmung legt sich über den mediterran wirkenden Brunnenhof. Und so ist das letzte Zugabenstück, eine gut gespielte Interpretation von "Summertime" der passende Abschluss.

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