Passion im Stil der 70er

TRIER. (lars) Das vom Trierischen Volksfreund präsentierte Musical Jesus Christ Superstar begeisterte 1400 Zuschauer in der Arena Trier.

Der Stoff ist fast 2000 Jahre alt, das Musical Jesus Christ Superstar, das ein früher Meilenstein im Werdegang des Komponisten Andrew Lloyd Webber war, hat ebenfalls schon fast 35 auf dem Buckel. Dass die Verbindung der Passionsgeschichte - erzählt aus der Perspektive des Judas Iscariot, der in der Musical-Fassung nicht als Erz-Verräter, sondern als besorgter Freund Jesu gezeigt wird - mit der Musik der frühen 70er-Jahre immer wieder zu berühren vermag, zeigt die Begeisterung, mit der die rund 1400 Zuschauer am Samstag in der Arena Trier das Rock-Musical aufnahmen. Wer den Film kannte, konnte an vielen Stellen spüren, dass die Inszenierung von Baayork Lee stammt, die auch an der berühmten Verfilmung von Jesus Christ Superstar mitgewirkt hatte. Die Orientierung an der filmischen Fassung war jedoch keineswegs störend. Im Gegenteil: Viele Zuhörer genossen offensichtlich die Wiedererkennungs-Effekte, zumal bei den Songs, die inzwischen fast Evergreen-Status erreicht haben, wie "Everything's alright", "I don't know how to love him" oder "Heaven on their mind". Der Samstagabend in der Arena war jedoch bei Weitem nicht nur aus nostalgischen Gründen ein unterhaltsamer: Die Leistungen der Darsteller überzeugten gesanglich wie schauspielerisch. Vor allem Judas (Jan Jackuliak), Jesus (Robert Jicha), Pontius Pilatus (Karel Skarka) und Maria Magdalena (Ivana Vankova) gefielen durch Ausdrucksstärke und sprachliche Klarheit, die die englische Originalversion sogar weniger fremdsprachlich Versierten im Trierer Publikum zugänglich machte. Bravo-Rufe und mehrere Zugaben waren der Beweis für eine überzeugende Leistung des Ensembles.

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