Pfingsten als musikalisches Hochfest

Mit einer Instrumentenkombination, die man nicht ganz so häufig hört, gestaltete sich die zweite Veranstaltung der geistlichen Konzerte in der Prümer Salvatorbasilika. Ausführende waren die Geigerin Claudia Kussmaul und Regionalkantor Christoph Schömig.

 Mit musikalisch überzeugender Aussage spielte die Geigerin Claudia Kussmaul in der Basilika in Prüm. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Mit musikalisch überzeugender Aussage spielte die Geigerin Claudia Kussmaul in der Basilika in Prüm. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Prüm. (gkl) Die Orgelbühne in der nicht gerade kleinen Prümer Basilika liegt sehr hoch. Da mag man im ersten Moment Zweifel daran bekommen, ob ein Konzert für Violine und Orgel aus akustischen Gründen optimal ist. Wer mit diesen Gedanken zum Konzert gegangen war, wurde angenehm überrascht. Voll und satt klang das Instrument von Kussmaul, hatte keinerlei Probleme, den Raum zu füllen. Für ein gelungenes Konzert aber, und so musste man die Veranstaltung bezeichnen, reicht das natürlich noch nicht aus.Das Herausragendste, das man der Veranstaltung bescheinigen muss, war die Musikalität, mit der Kussmaul und Schömig zu Werke gingen und sich den Kompositionen der Romantik und der gemäßigten Moderne annahmen. Da gab es die Romance, Opus 24, des Schweden Otto Olsson, dessen kammermusikalisches Schaffen, das zeigte sich in Prüm, noch viel zu wenig Beachtung findet. Da erklang, vielleicht eine Spur zu zügig, das bekannte "Fratres" von Arvo Pärt als eine Verneigung vor der Gregorianik in modernem Klanggewand. Als eine musikalische Kostbarkeit entpuppte sich Jean Langlais "Mouvement", das mit Verve interpretiert wurde. Das technisch bei Kussmaul nicht immer alles vollkommen war, wurde nebensächlich durch die überzeugende, den Duktus der Werke treffende Interpretation.In den Orgelsolowerken widmete sich Schömig mit dem Offertoire, Opus 65 von Alexandre Guilmant, der überraschend kurzen Toccata über das "Veni Creator" von Jeanne Demessieux und vor allem den Choralvariationen über das gleiche Thema von Maurice Duruflé ganz dem Pfingstfest. Schömigs Begeisterung für dieses Opus 4 wurde gleichsam spürbar, hier wurde Pfingsten zu einem musikalischen Hochfest. Für den langen Applaus bedankte sich das Duo mit einer Zugabe.Am 8. Juli wird die Konzertreihe mit einem reinen Orgelkonzert von Schömig fortgesetzt. Im Mittelpunkt stehen dann Jean Langlais und dessen 100. Geburtstag.

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