Placebo und der Effekt

Durchwachsene Premiere: Musikalisch war am Red-Rock-Festival in Esch/Alzette wenig auszusetzen. Ob es eine Neuauflage im nächsten Jahr geben wird, scheint aber fraglich: An beiden Tagen war die Rockhal allenfalls zur Hälfte gefüllt.

Esch/Alzette. (AF) "Das bekommen ja selbst die Deutschen besser hin", lästert Placebo-Sänger Brian Molko während des Auftritts in Luxemburg. Die Singbeteiligung des Publikums beim Red-Rock-Festival gefällt ihm noch nicht so recht. Dass sich wegen der Nähe längst auch viele Deutsche zu Konzerten nach Luxemburg aufmachen, hätte Molko wissen können. Schließlich hatte er in Luxemburg die internationale Schule (wie auch sein Placebo-Kollege Stefan Olsdal) besucht. Zudem ist die Band praktisch jedes Jahr zu Gast in Luxemburg - da werden einige Fans der Bands langsam müde: In den vergangenen Jahren kamen deutlich mehr Zuschauer zu den Placebo-Gastspielen als die knapp 3000 Besucher beim zweiten Festivaltag. Wobei einige Zuschauer zudem wegen der französischen Elektro-Bastler Daft Punk, H.I.M. oder Chris Cornell (spielte auch Stücke seiner früheren Band Soundgarden) da waren. Placebo spielen dabei ein passables Konzert. Sogar gut, wenn man berücksichtigt, dass die Band mittlerweile seit über einem Jahr mit mehr oder weniger unverändertem Programm auf Tour ist. Ob sich das erstmals ausgerichtete "Red Rock" nach dem Kulturhauptstadtjahr etablieren kann, wird sich zeigen: Das gut (und teuer) besetzte Festival dürfte in diesem Jahr ein finanzielles Fiasko gewesen sein. Ursprünglich hatte das Festival als Open Air vor der Rockhal stattfinden und 12 000 Besuchern Platz bieten sollen. Letzlich war aber die gerade halb so viele Zuschauer fassende Rockhal fast noch zu groß.

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