Polizei kommt, Herr Rudolph taucht ab

TRIER. (sey) So etwas hat das geneigte Trierer Theaterpublikum auch selten erlebt: Bei der Lesung von Claude-Oliver Rudolph am Donnerstagabend im Theaterfoyer vermischten sich plötzlich Dichtung und Wirklichkeit.

Uniformierte Polizisten tauchten an Haupt- und Nebeneingang auf. Und kurz darauf tauchte der berühmte Film-Bösewicht ab. Ein geplantes Intermezzo? Oder sind die Trierer Ordnungshüter tatsächlich wegen Claude-Oliver Rudolph da, weil dieser etwas auf dem Kerbholz hat, fragten sich nicht wenige Besucher. So viel steht fest: Geplant war der Polizei-Aufmarsch nicht - weder vom Theater noch vom Hauptakteur des Abends. Polizeisprecherin Monika Peters gibt sich auf TV-Anfrage so wortkarg, als hätte sie jemand nach ihrem Kontostand gefragt: "Wir haben Amtshilfe für eine andere Behörde geleistet. Mehr kann ich aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht sagen." "Angeblich", sagt einer, der etwas gehört haben will, "ist da irgendetwas mit der Steuer." Aha! Aber was ist mit Claude-Oliver Rudolph? Der hat´s offenbar genauso gemacht wie Frankreichs Ausbrecherkönig Jacques Mesrine, aus dessen Autobiografie Rudolph gelesen hatte: Er suchte das Weite, ohne dass die an diversen Theater-Eingängen postierte Trierer Polizei zuvor mit ihm plaudern konnte.

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