"Public Enemy" meldet sich zurück

"Aus alt mach’ neu", so lautet das Versprechen des in der Rap- und Hip-Hop-Welt mit lauten "Ahs und Ohs" aufgenommenen Comebacks der Band "Public Enemy".

Public Enemy gilt als die erste Rapformation, die sich nicht nur an der amerikanischen Westküste etablieren konnte, sondern auch einen großen Einfluss auf die Musikszene insgesamt genommen hat. Die vier Jungs rund um Chuck D, den Gründer von "Public Enemy", rappen seit nunmehr 24 Jahren um die Wette. Das Markenzeichen: Hämmernde Beats gepaart mit politisch-kritischen Lyrics. Die Hardcore-Rap-Formation der späten 80er-Jahre besticht mit ihrer zehnten Scheibe "Revolverlution" durch brandneue politisch-kritische Tracks und diverse skurrile Musikremixe. Nun gibt es auch die entsprechende DVD zu der "Revolverlution Tour 2003". Rap-Sound-Gewitter vom Feinsten

Die Jungs: Flava Flav, Terminator X, Professor Griff & Co. rund um den Old-School-Rapper Chuck D (Cariton Douglas Ridenhour) übernehmen nicht nur die Vorreiterrolle innerhalb der musikalischen Rap-Kultur. Ihr gesamter öffentlicher Auftritt lässt sich mit den Worten "Wir etablierten, wir kennen, wir führen das Bizz (Musikgeschäft)" überschreiben. So können sie auch in ihrer langen Karriere auf eine Soundtrack-Produktion zurücksehen. Der Spikes- Lee-Film "Spiel des Lebens" wurde von den Rapper-5 klanglich untermalt. Auch auf ihrer DVD verstehen sie es, sich in Szene zu setzten. Ein Rap-Sound-Gewitter vom Feinsten kann jedem Genre-Begeisterten versprochen werden. Die zahlreichen Ausschnitte von Live-Auftritten, Interview-Sequenzen und persönlichen Tourkommentierungen in Tagebuchform geben eine Vorstellung darüber ab, was "Gangster-Rap" bedeutet. "Grummeln im Magen. Hummeln im Hintern", ist, so das Musikmagazin Laut.de, beim Ansehen der Public-Enemy-Performance programmiert. In dem Stück "Get Your Shit Together" liefern die Jungs eine kritische Zustandsbeschreibung über die so von ihnen bezeichnete übel riechende "Rapsintflut". Durch Kommerzialisierung geprägt, entfremdet sich der Rap zunehmend von seinen Wurzeln, um sich dem "Bling-Bling-Money-Geschäft" hinzugeben. "So nicht!", hier sind sich die fünf Rapper einig. Sie leben den Rap in Wort und Tat und distanzieren sich somit klar von dem heutigen sonst eher üblichen "Rap-Gesabbel". Diese Haltung wird auch im Jahre 1998 deutlich, als sie ihre Musik im Internet zum kostenlosen Download bereitstellen und sich damit den Regeln des Musikgeschäftes überdrüssig erklären. Die hohe Akzeptanz in der Musikszene zeigt sich auch in der Mitwirkung an der zu Ehren der "Olympischen Spiele 2004" angelegten CD-Gemeinschaftsproduktion "Unity". Künstler der verschiedensten Musikrichtungen schlossen sich hier mit dem Ziel zur Proklamierung der "Einheit aller Nationen" zusammen. Public Enemy erarbeiteten sich hier zusammen mit Moby (DJ aus N.Y.) den legendären Erfolgstrack "MKLVFKWR" ("Make Love Fuck War"), der auch das Motto der neuen DVD ist. Den Beat in Ton und Bild (er)leben, die vordergründige Geräuschkulisse durchschauen und das Herzstück des Raps entdecken, dies fordert die jüngste DVD der fünf Rapper. Hier steht nicht das Geschäft im Vordergrund. Es geht um den Kampf für Gerechtigkeit, gegen das Establishment mit dem Ziel der Originalität.

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