Ralf Schmitz' "schönstes Interview" - 1200 Besucher wollen den Comedian in Trier sehen

Trier · Der Comedian beglückt 1200 Zuschauer in der Trierer Europahalle. Dabei überzeugt der Leverkusener mit Wortwitz und findet ein besonderes Resümee.

 Ralf Schmitz bindet das Publikum gerne in sein Programm ein.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Ralf Schmitz bindet das Publikum gerne in sein Programm ein.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Comedy und Improvisationstheater vom Feinsten, gemischt mit Schwänken aus der eigenen Jugend - fertig ist ein mehr als zweistündiges Programm. Das sind die Zutaten von Ralf Schmitz bei seinem Programm Schmitzenklasse, mit dem sich der Leverkusener in der Trierer Europahalle vorgestellt hat. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Wortspiel, das aus Spitzenklasse entstanden ist, Schmitz nimmt die 1200 Zuschauer in der voll besetzten Halle mit in eine Schulklasse. Dabei strotzt sein Programm vor Tempo, Wortwitz und Improvisationskunst. Seine Stärke ist der Kontakt und das Spiel mit dem Publikum. So geht er direkt in die zweite Reihe der Zuschauer, um diese zu interviewen, wundert sich dabei über einen Knoblauchduft, den er Claude aus Luxemburg anhängt.

Das zieht sich als Running Gag durch den ganzen Abend. Gefährlich wird es immer dann, wenn Schmitz ankündigt, dass er niemanden auf die Bühne holt. Gerade das ist ein Garant dafür, dass er einen oder mehrere Zuschauer mit ins Rampenlicht nimmt - und im Scheinwerferlicht mit ihnen, wie mit Max aus dem Saarland und Patrick aus Luxemburg, einen Horror-Film dreht namens "Der Tintenkiller" oder mit Hilfe von Hupe und Glocke einen typischen Tag der Zuschauerin Heike aus Leiwen nachstellt. Vom frühen Aufstehen über den Kaffee bis zur Fahrt zur Arbeit.
Dabei schafft es Schmitz, seine Mitakteure nicht bloßzustellen. Stets lacht er mit ihnen und nicht über sie, macht nie Scherze auf deren Kosten. Auch wird er nie derb und bleibt mit seinen Gags stets oberhalb der Gürtellinie. Ein Höhepunkt des Abends ist der Auftritt von Alma und Eckhard aus Ruwertal, mit denen er sich auf eine Schulbank zwängt und das Paar interviewt, das seit 47 Jahren verheiratet ist, um aus deren Antworten ein Musical zu improvisieren. Vor 52 Jahren kennengelernt beim Tanzen im Exzellenzhaus? "Das ist heute sicher ein Seniorenheim", mutmaßt der Comedian aufgrund der vergangenen Zeit. Wann habt Ihr Euch das erste Mal geküsst? "Das durften wir nicht, sie war katholisch und ich evangelisch."

Was habt ihr noch vor? Zum Papst fahren? "Den argentinischen Papst finde ich gut", sagt Alma, worauf Schmitz logisch antwortet: "Wir haben nur einen." "Das schönste Interview, das ich je hatte", ist Schmitz' Resümee.
Der Comedian hat den 1200 Zuschauern einen Abend mit gekonnter Improvisation sowie Klamauk im positivsten Sinn dieses Begriffe geschenkt, diese haben ihn mit lange anhaltendem Applaus für zwei gekonnte witzige Stunden belohnt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort