Raritäten-Kabinett

TRIER. Trier. Der Verein "Freischaffende Musiker in Trier e.V." ist eine rege Organisation. Er zeichnet mitverantwortlich für die Vielfalt der künstlerischen Facetten und beweist, wie rege trotz aller Unkenrufe das Musikleben der Moselstadt sich gestaltet.

Kammermusik ist nicht für jedes Ohr eines Musikliebhabers geeignet. Insbesondere die Musik von Max Reger hat von jeher die Kritik und das Publikum gespalten. So hegte Klauspeter Bungert, Pianist und Mentor des Vereins, zusammen mit der Klarinettistin Catrin Stecker nicht die Hoffnung, dass der kleine Saal in der Tufa vor lauter Zuhörern überlaufen würde. Einen etwas größeren Zuspruch hätten die beiden aber schon verdient gehabt, als sie zum ersten Teil ihrer Reger-Tage einluden. Auf dem Programm standen die beiden Sonaten Opus 49 aus dem Jahre 1900. Beides sind opulente Werke, die von den Künstlern und den Zuhörer höchste Konzentration erfordern, die kaum einmal Gelegenheit bieten, sich entspannt zurückzulehnen und die Musik an sich vorbei plätschern zu lassen. Wem es gelingt, sein Publikum über die gesamte Zeit in Spannung zu halten, es am musikalischen Geschehen intensiv teilhaben zu lassen, den berühmten roten Faden auch bei lang gestreckten Bögen nicht abreißen zu lassen, dem muss man attestieren, nicht nur technisch, sondern auch musikalisch ein Künstler zu sein, der etwas auszusagen hat.Die Einflüsse der alten Meister

Dies traf in der Tufa gleichermaßen für Stecker und Bungert zu. Mühelos konnte man ihren Ausführungen folgen, konnte erkennen, wo Johannes Brahms seine Einflüsse auf Reger hatte oder etwa wo der typische derbe Humor Regers durchbrach. Mit Konzerten wie den Reger-Tagen sind die Veranstaltungen der freischaffenden Musiker für Trier eine Bereicherung für das Musikleben, die zweifellos mehr Beachtung und mehr Zuspruch verdienen. Der zweite Abend, an dem die Sonate für Klarinette und Klavier, Opus 107, erklingen wird, findet am 12. Oktober um 20 Uhr ebenfalls im kleinen Saal der Tufa statt. Partner von Bungert wird dann Lothar Breitmeier sein.

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