Schönes für wenig Geld

TRIER. (ae) Sommerschlussverkauf, wenn der Sommer gerade erst Fahrt aufnimmt? Die Gesellschaft für Bildende Kunst macht’s möglich. Ihr Beitrag zum Kultursommer ist die Ausstellung "100 x 100 Euro", in der Werke von Künstlern der Region für 100 Euro, teils sogar darunter, angeboten werden.

Kunst zu Discounter-Preisen, das kannte man bisher nur von Aldi. Nun aber hat die Schnäppchenjagd auch in der Galerie Palais Walderdorff Einzug gehalten. Auch hier gilt jetzt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. "Sie müssen sich schnell entscheiden, wenn Sie noch was wollen", sagt Rosemarie Reininger, die Ansprechpartnerin in der Galerie. "Das Interesse ist groß, denn hier hängen nur schöne Bilder für wenig Geld, kein Ramsch." Noch etwa zwei Drittel der Kunstwerke sind erhältlich, darunter Graphit-Porträtstudien von Guy Charliers, Gouachen von Hiltrud Fassbender, Radierungen von Waltraud Jammers oder Holzschnitte von Werner Persy. Auch die farbenfrohen Collagen von Ulrich Lebenstedt, von denen die mit Titel "Hunni" sehr passend das Ausstellungsplakat ziert, sind noch zu haben. Die Renner am Eröffnungsabend seien Werke in warmen Rot-Orange-Tönen gewesen, erzählt Rosemarie Reininger, auch nach bestimmten Künstlern sei häufig gefragt worden. "Die Aquarelle von Guido Bidinger sind alle weg. Davon hätten wir noch fünfmal mehr verkaufen können." Mancher Gast habe sich geärgert, zu spät gekommen zu sein. "Dazu kann ich nur sagen: Gehen Sie mal zum Schlussverkauf, da kriegen Sie mittags auch nichts mehr", meint Reininger. Das Schnäppchenfieber hat sich sogar im Gästebuch niedergeschlagen. Dort steht eins der neuen Geiz-Mottos: "Ich bin doch nicht blöd..." Ein Besuch in der Ausstellung lohnt jedoch nicht nur für Sammler und Käufer, die preiswert zeitgenössische Kunst erwerben wollen. Wer Freude am Betrachten vielseitiger und ästhetischer Ausdrucksformen hat oder ergänzend zur Jahresausstellung der Gesellschaft für Bildende Kunst weitere Werke der angeschlossenen Künstler sehen möchte, ist hier gut aufgehoben. Bis 17. Juli, Mo.-Fr. 11 bis 13 u. 14 bis 17 Uhr, Sa. 10 bis 13 u. 15 bis 18 Uhr, So. 10-13 Uhr zu sehen.

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