Schwerstarbeit in fis-Moll

TRIER. (gkl)Wenn man das Spielen einer Orgel als Arbeit bezeichnen kann, dann leistete der Bregenzer Organist Bruno Oberhammer bei seinem Konzert im Rahmen der Internationalen Orgeltage im Trierer Dom Schwerstarbeit.

Die Konzertreihe steht in diesem Jahr im Zeichen der verschiedenen Tonarten, von denen sich Oberhammer die für die Orgel am wenigsten gebräuchliche, fis-Moll, ausgesucht hatte. Auf seinem Programm fanden sich Max Regers "Introduktion, Variationen und Fuge" Opus 73 und Sigfrid Karg-Elerts Sinfonie, Opus 143. An die Nahtstelle zwischen diesen beiden Monumentalwerken hatte er die fis-Moll-Toccata von Dietrich Buxtehude gesetzt. Alles in allem ein Abend mit überaus schwerer Kost für Interpret und Zuhörer. Oberhammer verstand es vorzüglich, das Publikum an sein Spiel zu fesseln, es in die gewaltigen Klanglabyrinthe zu führen. Neben seinem nahezu makellosen Spiel nutzte er auf manchmal schon tollkühne Art die vielen Klangmöglichkeiten der Domorgel, um das Interesse seiner Zuhörer nicht abschweifen zu lassen. Seinen gewagten Registrierungen bis in den Obertonbereich kann man zwar nicht bescheinigen, dass sie dem originalen Klangbild eines Regers oder eines Karg-Elerts entsprachen, Oberhammer aber schaffte es auf diesem Weg, Linien in den Kompositionen nachzuzeichnen, die sonst sehr schnell untergehen. Ein lohnender Abend. Am nächsten Dienstag beschäftigt sich im Trierer Dom um 20 Uhr Andreas Rothkopf aus Saarbrücken mit der Tonart e-Moll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort