Selten gespielte Werke und starke lyrische Passagen

In der Wittlicher Synagoge und im Schloss Weilerbach haben die Mozart Wochen Eifel, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, Station gemacht. Während man an der Lieser Musik von Vater und Sohn Mozart genießen konnte, musste man an der Sauer auf diesen Namen ganz verzichten.

 Yuki Manuela Janke mit ihrer Stradivari in Schloss Weilerbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Yuki Manuela Janke mit ihrer Stradivari in Schloss Weilerbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Wittlich/Bollendorf. (gkl) Auch die beiden ersten Abende des zweiten Konzertwochenendes der Mozart Wochen Eifel brachten, wie gewohnt, volle Häuser. Zunächst war es die ehemalige Synagoge in Wittlich, in der lediglich zwei Stühle frei blieben, dann der Festsaal im Schloss Weilerbach, der voll besetzt eine ansprechende Kulisse bot.

In der Säubrennerstadt widmete man sich in Kooperation mit dem Musikkreis Wittlich dem Genre Klavierquartett. Und hier hatten die Mitglieder des Mannheimer Streichquartetts Andreas Krecher (Violine), Niklas Schwarz (Viola), Armin Fromm (Violoncello) und der Pianist Thomas Duis neben dem Opus 60 in c-Moll von Johannes Brahms gleich zwei Werke zu bieten, die nur äußerst selten auf Programmzetteln zu finden sind. Einmal das Quartett A-Dur, eine Transkription des Klarinettenquintetts KV 581 von Wolfgang Amadeus Mozart. Zum anderen das Quartett in g-Moll Opus 1 von Franz Xaver Mozart, dem jüngsten Sohn des großen Meisters. Insgesamt hat Franz Xaver der Nachwelt, soweit man heute weiß, mehr als 50 Werke hinterlassen, die aber erst langsam wieder von den Musikern entdeckt werden. Souverän wie man es von renommierten Künstlern erwarten darf, gestaltete das Quartett den Abend und fand die begeisterte Zustimmung der Zuhörer.

Ganz ohne Mozart kam der Abend im Schloss Weilerbach aus. Das Duo Yuki Manuela und Ayumi Janke widmete sich der Kammermusik für Violine und Klavier und hierfür eingerichteter Werke für Violine und Orchester - etwa der Sonate Es-Dur Opus 12 Nr. 3 von Ludwig van Beethoven, der "Sérénade mélancolique" Opus 26 von Peter Tschaikowsky und den Variationen "Di tanti palpiti" Opus 13 von Niccolò Paganini.

Es war beeindruckend, mit welcher Intensität und Wärme sich die jungen Damen vor allem der lyrischen Passagen der Werke annahmen. Frappierend auch die Virtuosität, mit der die Künstlerinnen brillierten.

Hier aber musste man am insgesamt positiven Eindruck des Konzertes auch einige Abstriche machen. Insbesondere Yuki Manuela Janke schaffte es in den Forte-Passagen nicht, sich mit ihrer Stradivari-Geige an die akustischen Gegebenheiten des Raumes anzupassen. Ihr Spiel war oftmals zu scharf, zu spitz, durchschnitt den Raum. Trotzdem überwog die Begeisterung, die sich im Applaus äußerte und für den sich die Musikerinnen mit zwei Zugaben bedankten.

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