Sex im Museum

"100 000 Jahre Sex - Eine archäologische Ausstellung über Liebe, Lust und Fruchtbarkeit" startet am 1. März im Rheinischen Landesmuseum Trier.

 Römische Bordellmarke aus der Kaiserzeit. Foto: Thomas Zühmer, Rheinisches Landesmuseum Trier.

Römische Bordellmarke aus der Kaiserzeit. Foto: Thomas Zühmer, Rheinisches Landesmuseum Trier.

Trier. (red) Die Ausstellung wurde im Jahr 2003 von Vincent van Vilsteren vom Drents Museum in Assen, Niederlande, konzipiert und dort vom November 2003 bis zum Februar 2004 präsentiert. Als Wanderausstellung projektiert, gehören zum Konzept eine eigens entwickelte Ausstellungsarchitektur sowie eine Begleitpublikation, die thematisch gegliedert über die Inhalte informiert und viele Exponate in Abbildungen enthält. Die Ausstellung ist an mehreren Orten in Deutschland, Dänemark und Österreich gezeigt worden, darunter Hamburg, Dresden, Mettmann, Odense, Innsbruck und Salzburg. Für die Präsentation im Rheinischen Landesmuseum Trier vom 1. März bis 22. Juni 2008 in einem Teil der 2007 für die große Konstantin-Ausstellung genutzten Säle waren gestalterische Anpassungen erforderlich, die den bei Publikum, Medien und Museumsleuten gestiegenen Erwartungen nach dem Erfolg der Landesausstellung Rechnung tragen sollen. Die Fortpflanzung ist ein Bestandteil der Sexualität, aber Sexualität ist mehr. Sie ist auch das eigene Erleben von Lust und Befriedigung. Sie ist ebenfalls eine Form der Kommunikation zwischen Partnern, die beglücken und so die Partnerschaft festigen kann. Verkürzt auf den Begriff "Sex" bedeutet Sexualität vor allem Erotik, Verführung und Lust - bis hin zur kommerziellen Ausbeutung in den Massenmedien von heute. Von Keushheitsgürteln und antiken Kondomen

Sex gehört zum Homo sapiens seit Adam und Eva. Die Ausstellung zeichnet den Weg der letzten 100 000 Jahre in Europa nach. Sie will zeigen, wie der Mensch in der Vergangenheit auf ganz verschiedene Weisen mit Sexualität und Sex umging. Unsere Vorstellungen aus der Zeit nach der "sexuellen Revolution" um 1970 sind völlig anders als die des 19. Jahrhunderts oder die im antiken Griechenland oder gar in der Altsteinzeit. Die anregende Palette der Ausstellungsstücke reicht von den üppigen Weiblichkeitsidolen des frühen Homo sapiens über freizügige Vasenbilder, Skulpturen, Wandmalereien, Graffiti und Amulette der griechisch-römischen Antike bis hin zu erotischen Aufnahmen aus den Kindertagen der Fotografie. Natürlich darf der legendäre "Keuschheitsgürtel" ebenso wenig fehlen wie das älteste Kondom der Welt. Ein vielfältiges Programm wird die Ausstellung begleiten. Es reicht von Abendevents für Erwachsene bis hin zu jugendgerechten Programmen für Schulklassen. Zur Ausstellung erscheint ein reich illustriertes Begleitbuch, Rheinisches Landesmuseum Trier, Weimarer Allee 1, 54290 Trier, Telefon 0651/9774-0.

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