Sie säen Spaß und ernten Triers Liebe

Smudo, And.Ypsilon, Thomas D. und Michi Beck in Trier: 5000 Zuschauer haben mit den Fantastischen Vier in der Arena Trier beim vom TV präsentierten Konzert gefeiert. Ein Konzertbericht, zusammengestellt aus Fanta-Vier-Zitaten.

Trier. "Trend ist doch ein Argument, weil meine Schwester kennt sie schon." (Populär) Tatsächlich sind die Vier nie wirklich mit dem Trend gegangen - sie haben ihn eher selbst gesetzt. Mit "Populär" beenden sie nach zwei Stunden das Konzert. Keine schlechte Wahl, denn immerhin ist "Lauschgift" (1995) ihre wohl beliebteste Platte. So gibt es dann auch einige "Lauschgift"-Lieder, Stoff für die Süchtigen: "Love sucks", "Was geht?", "Sie ist weg", "Locker bleiben" und "Die Geschichte des O". "Ernten was wir säen." Die Überraschung des Abends. Eigentlich ist ja "Was geht?" das Lied, bei dem es hüpfenderweise kein Halten mehr beim Publikum gibt. "Ernten was wir säen" übertrifft das locker. Die Vier säen eine eingängige Melodie plus treibenden Rhythmus, sie ernten 5000 begeisterte Zuschauer. "Habt Ihr Lust auf Schweinerock?" fragt Michi Beck. Und wie Trier Lust hat. Angepeitscht durch die Gitarre springt und rockt Trier. Die erste Single der aktuellen "Fornika"-Platte: Sie ist der heimliche Star des Abends. "Und heute rufst Du alle Superhelden, alle großen Meister." (Millionen Legionen) Ein Meister aber fehlt. Er kündigt sich zwar an, durch Intro und Visualisierung auf einem der runden Monitore. Alle warten, dass Thomas D. die Tattoos auf seinem Oberkörper präsentiert, die Arme ausbreitet und den "Krieger" heraufbeschwört. Er kommt nicht. Stattdessen gibt es einen Remix ohne Sprechgesang und "Millionen Legionen", ebenfalls ein typisches, spirituell angehauchtes Thomas D.-Lied, aber bei weitem nicht so atmosphärisch wie "Krieger"."Das Gefühl, das Du fühlst, sagt Dir es ist soweit, und es ändern sich der Zustand und der Raum und die Zeit." (Tag am Meer)"Tag am Meer" entschädigt für den schmerzlich vermissten "Krieger", und es ist weit mehr als ein billiger Ersatz. Tatsächlich ändert sich der Zustand, ausgelöst durch entspannende Klänge, sanften Rap und eine Halle, die in lilafarbenes Licht getaucht ist. Sie ist da, die unvergleichliche Urlaub-in-der-Karibik-Atmosphäre. "Genug ist genug und ab hier geh ich allein." (Großstadt) Die Fantas erinnern sich an ihre Anfänge. "Jetzt geht's ab" war ihre erste CD. "Trier! Ex-Haus 1991. Wer war da?" fragt Smudo. Scheinbar kaum jemand, ist ja auch schon lange her. Die Vier sind ihren Weg gegangen, nicht alleine zwar, aber immer mit dem Mut, sich neu zu erfinden - von "MfG" über "Troy" bis hin zu "Ichisichisichisich". "Wir werden auf der Bühne stehen, bis einer von uns umfällt", sagt Smudo. So lange sie solche Shows hinlegen, kann es den Fans nur recht sein.

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