"Sprengwerk"-Gründer kommt

Peter Kulka geht und Ludwig Wappner kommt. Der Münchner Architekt soll seinem Kölner Kollegen im Architektur- und Städtebaubeirat der Stadt Trier folgen. Am 19. September stellt er sich in Trier mit seinem Werkvortrag "Ausfahrt Trier" vor.

Trier. "Wir machen keine zeitgeistliche Architektur, sondern wollen etwas schaffen, was lange Bestand hat". Was Ludwig Wappner sagt, das tut er. Der 1957 geborene Architekt aus dem renommierten Münchner Büro "Allmann Sattler Wappner" gehört zu den profiliertesten Vertretern seines Fachs.

Künftig soll sich der Baumeister aus der bayerischen Metropole auch im Architektur- und Städtebaubeirat der Stadt Trier zu Wort melden. Zu sagen hat der Architekt auf jeden Fall etwas, und er steht auch nicht an, den Widerredner zu machen, wenn er Architektur und Städtebau in Gefahr sieht oder ihm die Strukturen allzu verkarstet erscheinen.

Dinge konstruktiv auf den Kopf zu stellen, sei eine der herausragenden Eigenschaften des Münchner Büros, bemerkte dereinst ein Kommentator. An der Technischen Universität (TU) in München, einer der ersten Architektur-Adressen hierzulande, hat Wappner studiert. Bereits während des Studiums gründete er eine Studiengemeinschaft für Kunst und Architektur mit dem vielsagenden Namen "Sprengwerk".

"Raum und Gesellschaft müssen zueinander finden"



Seit 1993 ist der Autor zahlreicher Publikationen Partner der Münchener Architektengemeinschaft. Das Büro steht für international beachtete Projekte wie das Untergeschoss des Münchener Stachus oder die Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Neuhausen. Bei einer Schulbau-Tagung in Mainz fiel Wappner durch seine Forderung auf, Schulbauten viel mehr als öffentliche Bauten zu begreifen.

Wappner ist sich überhaupt der gesellschaftlichen Verantwortung und Funktion von Architektur bewusst. "Raum und Gesellschaft müssen zueinander finden", lautet ein anderer seiner Merksätze. Gesellschaftlicher Verträglichkeit von Architektur dient auch seine grundlegende Frage: "Wie kann ein Bau im Wortsinn volksnah sein, ohne opportunistisch zu sein?"

"Masterpläne für die Stadtentwicklung"



Wappner ringt mit sich und mit anderen. Der Vorsitzende von zahllosen Preisgerichten nimmt die Kommunen in die Pflicht und fordert mehr Wettbewerbe und öffentliche Ausschreibungen von Bauaufgaben, zudem Masterpläne für die Stadtentwicklung.

Identitätsstiftend müssten Städte wirken und eine klare Orientierung ermöglichen, verlangt der Architekt. Man darf auf seine Mitarbeit in Trier gespannt sein.

Werkvortrag Ludwig Wappner, "Ausfahrt Trier": 19. September, 20.30 Uhr, Viehmarktthermen Trier. Der Eintritt ist frei.

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