Stählerne Vögel, mystische Dreiecke: Ausstellung in der Tuchfabrik

Trier · Mit einem neuen Format will die Trierer Tuchfabrik junge Kunst aus der Großregion fördern. Die erste Schau mit zwei Künstlern aus Luxemburg bietet einerseits eindrucksvoll umgesetzte künstlerische Ideen, kann aber doch nicht vollständig überzeugen.

 Eine Stahlskulptur des jungen Luxemburger Künstlers Misch Feinen schwebt an der Decke des Ausstellungsraums in der Tuchfabrik. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Eine Stahlskulptur des jungen Luxemburger Künstlers Misch Feinen schwebt an der Decke des Ausstellungsraums in der Tuchfabrik. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Trier. Misch Feinen hat zumindest künstlerisch die Tristesse und Bedrückung verbauter Landschaften und Industriebrachen, mit denen er sich auseinandersetzt, hinter sich gelassen. Dagegen hat er entdeckt, was an Zauber und Wandlungsfähigkeit im Stahlschrott steckt. Dass, wie der römische Dichter Ovid zu Recht feststellt, "nichts seine Form behält", ist für den 1982 geborenen jungen Künstler aus Luxemburg offensichtlich Programm und künstlerische Idee. Und die setzt er überzeugend um.
Federleichtes Blech


Aus verschrottetem Stahlblech schafft er scheinbar federleichte Skulpturen, die wie seltsam gefiederte Vögel im Raum zu schweben scheinen oder sich dort niedergelassen haben. Andere erinnern an ausgefranste Wolken. Misch Feinens Stahlskulpturen sind von großem poetischen Reiz, die im Geviert des Tufa-Saals und seiner Industriearchitektur wie in einer Voliere wirken.
Die Arbeiten des jungen Luxemburgers werden im Rahmen eines neuen Ausstellungsformates präsentiert, mit dem das Kulturzentrum Tuchfabrik sich in die vielfältigen Initiativen zum künstlerischen Austausch in der Großregion einklinkt. In dieser neuen Reihe sollen speziell junge Künstler unter 35 Jahren gefördert werden.
Gemeinsam mit den Werken von Misch Feinen werden Arbeiten seines Kollegen Kevin B. gezeigt. Der 1989 geborene Maler ist der Sohn des in Luxemburg bekannten Künstlers Robert Brandy.
Trotz ihrer durchaus auch als mystisch zu deutenden geome-trischen Formen fehlt es den Blättern Kevin B.s allerdings an Tiefgang. Sie bleiben malerisch unbefriedigend. Kevin B.s gemalte Kreise und Formen haben etwas Naives, allerdings nicht als Ausdruck einer fundierten Bildidee. Es bleibt abzuwarten, welches künstlerische Potenzial die weiteren Ausstellungen dieses neuen Formats erkennen lassen.er
Die Werke sind noch bis Sonntag, 31. Mai, in der Trierer Tuchfabrik zu sehen, dienstags, mittwochs und freitags 14 bis 17 Uhr, donnerstags 17 bis 20 Uhr, am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr;
Weitere Informationen gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.tufa-trier.de" class="more" text="www.tufa-trier.de"%>

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