Streng, kurz, königlich

Nicht nur auf dem Petrisberg: Auch in der Trierer Galerie Palais Walderdorff rufen derzeit Guy Charliers Plastiken die Kunstfreunde zusammen.

 Guy Charlier präsentiert einen „Wächter“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Guy Charlier präsentiert einen „Wächter“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. (er) Gerade sind die Heiligen Drei Könige am Horizont verschwunden, da versammeln sich andere Könige in den lichten Räumen der Galerie Palais Walderdorff. Mit Guy Charliers gekrönten und ungekrönten Häuptern beginnt die Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst ihr Ausstellungsjahr. "Etre Ensemble" (zusammen sein) heißt die Schau. Der Wille zur Gemeinschaft bezieht sich dabei auf vielerlei. Nicht nur Kunst und Kunstfreund kommen in dieser Schau aus Plastiken und Zeichnungen zusammen. Maximal zwei Werkstoffe

Seit jeher sind die bildhauerischen Arbeiten des Franzosen in Trier Mischtechniken, die als Zusammenfall der Gegensätze mehrere Materialien zum Ganzen einen. Und seit jeher steht auch fest, dass dabei die Arbeiten am meisten überzeugen, bei denen Charlier seine Materialvielfalt beschränkt und sich formal streng und kurzfasst. In der aktuellen Trierer Ausstellung hat er das getan und es bei maximal zwei Werkstoffen belassen. Entstanden sind dabei schöne schlichte Arbeiten, die wie seine anderen Werkgruppen an antike und vor allem ägyptische Vorbilder erinnern. Die Kraft dieser formal meist strengen Plastiken kommt aus ihrer Stille. Auch wenn Guy Charliers Thema der Mensch ist, so geht es bei seinen großen und kleinen Formaten nicht um Porträts und Individuen, es geht wie in der antiken Kunst um die Verkörperung von Haltungen und Werten. Besonders fein: die fünf kleinen Stelen aus Kalkstein und Bronze und seine drei Wandarbeiten in Bronze. Gezeigt werden im Erdgeschoss zudem Plastiken, deren besonderer Reiz in der malerischen Bearbeitung der Oberfläche liegt, außerdem gibt es eine Reihe Zeichnungen zu sehen. Übrigens: die Zusammenkunft geht weiter. Ab 7. Februar ist Teil 2 von "Etre ensemble" in der Europäischen Kunstakademie Trier zu sehen.Bis 10.2. Di - Fr 11-13 Uhr und 14-17 Uhr, www.gb-kunst.de (Galerie Palais Walderdorff, Domfreihof 1b, Trier)

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