Swimming Pool

(U. M.) Die englische Krimi-Autorin Sarah Morton bekommt von ihrem Verleger John Boslaod dessen Ferienhaus in Südfrankreich überlassen, wo sie im Sommer ihr neues Buch schreiben will. Schon in der ersten Nacht erhält sie dort unliebsame Gesellschaft durch die junge Julie, die sich als Bosloads Tochter ausgibt.

Mit lässigem Auftreten und aufreizender sexueller Freizügigkeit bringt Julie die zugeknöpfte Sarah zusehends aus der Fassung. Mit "Swimming Pool" kehrt François Ozon nach dem kecken Ausflug ins nostalgisch komödiantische Fach mit "8 Frauen" zurück zu den psychologischen Abgründen seines Dramas "Unter dem Sand" von 2001. Mit Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier hat er zwei außerordentliche Hauptdarstellerinnen, mit denen er schon zuvor erfolgreich arbeitete. Ein doppelbödiges Katz- und Mausspiel unter Frauen bahnt sich an, das ein raffiniertes Spannungsmärchen für Erwachsene hätte sein können. Ozon aber mag sich nicht mit trivialen Genremustern zufrieden geben und webt auf der Schlussgeraden eine Pointe ein, die das gesamte Geschehen in ein Verwirrspiel um Schein und Sein stürzt. Das kann man so machen, die angestrebte intellektuelle Ebene bleibt jedoch ein eher bemühtes Kalkül um Anerkennung, die dem Film auf Grund seiner Hauptdarstellerin und der schwülen Südfrankreich-Atmosphäre auch ohne solche künstlichen Eingriffe sicher gewesen wäre. (Broadway, Trier)

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