Tanz, Lichtkunst und ein Filmklassiker

Luxemburg · Auf dem Luxemburger Kirchberg beginnt der graue November mit Tanzschritten und endet mit Lichtkunst. Dazwischen lockt das Philharmonie-Programm teils mit guten Bekannten, teils mit neuen Gesichtern. Außerdem startet gegen Monatsende wieder das Neue-Musik-Festival "rainy days" - bereits zum 15. Mal.

Luxemburg. "Rameau, maitre à danser" - "Rameau, der Tanzmeister": Treffender kann das Motto nicht sein für die Veranstaltung, mit der die Philharmonie Luxemburg ihr Novemberprogramm eröffnet. Zum 250. Todestag von Jean-Philippe Rameau präsentieren die renommierten "Arts Florissants" unter William Christie mit der Pastorale "Daphnis et Églé" und dem Ballett "La naissance d\'Osiris" ballettmusikalische Kostbarkeiten des großen Barockkomponisten (4. November).
Eine feste Größe im Programm sind die "rainy days" (26. bis 30. November). Im 15. Jahr seines Bestehens experimentiert das kleine Neue-Musik-Festival, das einst von dem Komponisten Claude Lenners gegründet worden war, mit dem Medium Licht. Wohl am spektakulärsten im vielfältigen Programm: Alexander Skriabins "Prometheus", ein multimediales "Feuergedicht" für großes Orchester und Farbenklavier. Die Lichtkünstlerin Fabiana Piccioli sorgt für die passende Optik und das Orchestre Philharmonique (OPL) unter Emilio Pomàrico kümmert sich um die akustische Dimension dieser gleichermaßen spektakulären und mystischen Musik-Licht-Komposition (27. November, 19 Uhr, und 28. November, 20 Uhr).
Natürlich kommt es keineswegs zu Leerlauf zwischen diesen beiden Veranstaltungen. Jazzfans werden zu Herbie Hancock pilgern (24. November), außerdem dürfte sich beim kubanischen Jazz-Pianisten Roberto Fonseca der Weg zum Kirchberg lohnen (12. November). Schließlich verspricht auch das Tingvall Trio mit seinem Programm "Beat" Jazz vom Feinsten (20. November).
Im Klassikbereich gibt es ein Treffen mit alten Bekannten. Geigenwunder Hilary Hahn, in Luxemburg seit langem beliebt, spielt Max Bruchs "Schottische Fantasie". Das begleitende OPL unter Joshua Weilerstein hat unter anderem Mendelssohns "Schottische" im Programm (11. November). Auch Pianist und Philharmonie-Stammgast Grigory Sokolov kommt wieder - diesmal mit Bach, Beethoven und Chopin (9. November). Schließlich sind im November unter den Luxemburger Orchestern nicht nur das OPL präsent, sondern auch die Solistes Européens (am 17. November mit Haydn und Ibert) und das Orchestre de Chambre (Bach, Mendelssohn, Nino Rota, 23. November, 17 Uhr).
Die Gastspiele auswärtiger Orchester halten sich dagegen zahlenmäßig in Grenzen. Pluspunkt beim Oslo Philharmonic Orches-tra (8. November) ist zweifellos der Echo-Preisträger Vasily Petrenko (nicht zu verwechseln mit Bayreuth-Dirigent Kyrill Petrenko). Und bei den Wiener Symphonikern (25. November) verheißen Dirigent Philippe Jordan und Pianistin Khatia Buniatishvili bei Wagner, Liszt und Bruckner hochrangige Hör-Erlebnisse.
Wem das zu konventionell ist, der könnte beim Ictus-Ensemble fündig werden (10. November). Die Brüsseler Formation erinnert mit Strawinskys "Geschichte vom Soldaten" und "Der unbekannte Soldat" von Georges Aphergis an den Beginn des Ersten Weltkriegs. In der Reihe Ciné-Concerts läuft der Stummfilm-Klassiker "L\'Inhumaine", begleitet von einem Jazztrio. Schlagzeug und Komposition: Aidje Tafial (13. November). mö
Beginn ist jeweils um 20 Uhr,
wenn nicht anders angegeben.
Karten: 00352/2632 2632
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