Träume, Tränen und Triumphe

TRIER. Bei ihrem Konzert in der ausverkauften Europahalle hat die deutsch-amerikanische Boyband "US 5" die Herzen der jugendlichen Fans im Sturm erobert.

Europahalle Trier, 16.30 Uhr. Seit mehr als acht Stunden harrt der harte Kern der US-5-Fans vor der Eingangstür aus. Gewärmt vom Tee der Sanitäter und vom Traum, die umschwärmten Stars live auf der Bühne zu erleben. Endlich dürfen die Mädchen (und einige Jungs) ins Foyer. Weitere zwei Stunden später heizt Sänger Senad die Stimmung der 2000 zusätzlich an. Als Richie, Chris (beide 17), Michael (18), Izzy (22) und Jay (23) um 19.05 Uhr im Science-Fiction-Outfit wie von einem anderen Stern die Bühne stürmen, kennt die Begeisterung keine Grenzen mehr. Für akute Ohrenschmerzen bei älteren Besuchern sorgt nicht das Playback aus den Boxen, sondern das schrille Kreischen der Teenager. Schnelle Linderung verschafft ein Paar Schaumstoff-Stöpsel für 50 Cent."Das macht psychisch und körperlich fertig"

Für schwerere Fälle steht die Trierer Arbeitsgemeinschaft der Sanitätsdienste bereit. "Wir haben uns erkundigt, wie andere Konzerte der Band gelaufen sind", berichtet DRK-Bereitschaftsleiter Markus Weyer. 32 Helfer sind an den Notausgängen, vor der Bühne und im Foyer postiert. Draußen stehen Krankenwagen bereit. 37 Security-Kräfte hat Sicherheitschef Wolfgang Eid im Einsatz. Statt hartgesottener Rocker wartet auf das Team eine besondere Herausforderung. "Das Publikum ist sehr jung, konzertunerfahren und neigt zur Hysterie. Das macht die Jugendlichen psychisch und körperlich fertig. Wir versuchen sie zu beruhigen", sagt Eid. Weil jeder nach vorne will, droht im Gedränge Panik. Für die kleinsten Fans ist direkt vor der Bühne eine eigene Grabenfront eingerichtet, der "Kindergarten". Ein Drama hat sich auch hinter der Bühne abgespielt. Rasta-Man Izzys rechtes Bein ist nach einem Unfall komplett geschient. Doch statt seinen Auftritt zu "schmeißen", beißt der leidenschaftliche Tänzer auf die Zähne und macht die Choreographien so gut es geht mit. Ihn belohnt der Blick auf ein Meer aus Händen, Leuchtstäben, Digital-Kameras und Foto-Handys. Als die Band die elfjährige Sheda auf die Bühne holt und ihr ein Lied widmet, fließen Freudentränen. Zwischendurch werden zusammengeklappte Mädchen aus der Halle getragen. Am Ende lautet die Bilanz der Sanitäter: 35 Hilfeleistungen, davon vier Einweisungen ins Krankenhaus. "Typische Kreislaufprobleme, aber nichts wirklich Schwerwiegendes", sagt Werner Lamberty. "Es waren weniger Fälle als erwartet." 20.45 Uhr. Nach der letzten Zugabe wälzt sich ein Strom aus der Halle. Schließlich findet Begleiterin Sylvia Müller (23) aus Mertesdorf die glücklichen Freundinnen Isabelle Coignard (12), Anne Lauer und Laura Geib (beide 13): "Die Jungs sehen super aus und können sehr gut tanzen. Wir haben viele Fotos gemacht." Verena Janitzki (14) aus Konz-Oberemmel und Jenny Palm (12) aus Oberbillig hatten sich nach einer TV-Meldung die letzten Tickets geschnappt: "Wie die Fünf singen, performen und aussehen: Einfach krass."

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