Trierer Komponist schreibt Streichquartett über Mosellied

Luxemburg/Trier · Im luxemburgischen Ehnen ist diesen Sommer ein Konzert mit Musik von der Mosel vorgesehen. Beiträge dazu kommen aus jeder der drei beteiligten Regionen. Für die deutsche Mosel hat Joachim Reidenbach als Auftragswerk Variationen über Georg Schmitts Mosellied "Im weiten deutschen Lande" geschrieben.

Trierer Komponist schreibt Streichquartett über Mosellied
Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Luxemburg/Trier. Da schlägt jedes Komponistenherz höher. "Wir suchen noch nach einem Komponisten, der uns eine Variationsreihe über das bekannte deutsche Mosellied ,Im weiten deutschen Lande\' von Georg Schmitt/Theodor Reck schreiben könnte", fragte Joseph Groben bei Joachim Reidenbach an. Und dann, ganz konkret: "Nach allen Informationen, die wir in Trier erhalten haben, scheinen Sie der geeignete Musiker für eine derartige Aufgabe zu sein."
Groben, mit Pierre Cao Begründer des heutigen Orchestre de Chambre du Luxembourg (OCL) und überhaupt eine feste Größe im luxemburgischen Kulturleben, veranstaltet seit Jahren den Vortragszyklus "Die Mosel gestern und heute". 2015 soll die Musik zum Schwerpunkt werden. Klar, dass man auf das Mosellied "Im weiten deutschen Lande" zurückgriff, das Georg Schmitt 1846 schrieb und das unter einer Vielzahl von ähnlichen Liedern das bekannteste ist.
Die Variationsreihe darüber soll nach Grobens Vorstellung von einem Moselkomponisten stammen. Sie soll einen ausgeprägten Personalstil spiegeln und nicht avantgardistisch sein. Da liefen die Vorgaben direkt auf Joachim Reidenbach zu.
Der hat nun ein Variationswerk für Streichquartett komponiert und wagte sich damit auf unvertrautes Gebiet. Bisher hat sich der ehemalige Trierer Regionalkantor seinen Ruf mit Vokalmusik erschrieben. Aber Reidenbach (TV-Foto: Roland Morgen) bekundet eine persönliche Affinität zur Königsgattung der Kammermusik ("Ich habe Dvoráks Quartette leidenschaftlich gern gehört"). Das ist nicht die schlechteste Voraussetzung.
Die Komposition besteht aus vier Variationen mit Einleitung, Zwischenspielen und Finale. Das Mosellied ist dabei immer erkennbar. Und in der spätromantisch fülligen, durch Zusatztöne jedoch verfremdeten Harmonik spiegelt sich zudem die Entstehungszeit des Liedes. Am 30. Juni wird das Werk in der Pfarrkirche Ehnen (Obermosel/Luxemburg) uraufgeführt, und zwar vom "Quatour Moselle" aus Metz. mö
"D\'Musel gëschter an haut" , Dienstag, 30. Juni, 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ehnen/Luxemburg. Mit Chorsätzen von Georg Schmitt, Karl Werding und Hermann Schroeder sowie Auftragswerken von Joachim Reidenbach, Pierre Thilloy und Pierre Nimax. Ausführende: Ensemble vocal du Luxembourg, Leitung Rosch Mirkes und Roby Schiltz, Streichquartett "Mosella" aus Metz. Telefon: 00352/758888,
joseph.groben@education.lu

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