Trilogie über die Kindheit Jesu

Trier · Vorweihnachtlich und besinnlich: Der Trierer Konzertchor und das Philharmonische Orchester haben das Oratorium "L'Enfance du Christ" (Die Kindheit Jesu) von Hector Berlioz in St. Maximin in Trier präsentiert.

 Symphonische Weihnachtsmusik am Nikolausabend: „L'Enfance du Christ“ von Hector Berlioz in St. Maximin. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Symphonische Weihnachtsmusik am Nikolausabend: „L'Enfance du Christ“ von Hector Berlioz in St. Maximin. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Einen besinnlichen Nikolausabend haben der Trierer Konzertchor und das Philharmonische Orchester Trier einigen Hundert Zuschauern beschert. Gut drei Viertel der ehemaligen Abteikirche St. Maximin waren am Sonntag besetzt. Unter der Leitung von Manfred May erklang die Trilogie "L'Enfance du Christ" (Die Kindheit Jesu) von Hector Berlioz.

In dem Oratorium wird ohne biblische Evangelientexte die anrührende Geschichte beschrieben, wie Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus vor Herodes flüchten und in Ägypten das Kinder-Massaker des Königs überstehen, weil ein Hausbesitzer sie aufnimmt. Bereits 2003 hatten May, das Orchester und der Konzertchor das Oratorium aufgeführt.

Die Sänger und Musiker brauchen am Sonntag eine Zeit lang, um sich einzufinden. Zur Mitte des ersten Teils steigern sie sich, und auch manch holpriger Übergang am Anfang gerät schnell in Vergessenheit. Der Chor überzeugt mit engelgleichen Hosianna-Gesängen, bei den lauteren Stellen fehlt es hingegen zeitweise an Kraft.

Die getragenen Stellen überwiegen weitestgehend. Abwechslungsreicher wird es zu Beginn des dritten Teils. Endlich wirken Orchester, Chor und Solisten als eine Einheit und vermitteln die verzweifelte Quartiersuche von Maria und Joseph aufwühlend und kraftvoll. Als Jesu Eltern überzeugen - wie schon vor sechs Jahren - die Mezzosopranistin Gundula Schneider (mariengleich lieblich) und Bariton Thomas Berau (auch als polternder Polydorus stark), der für Tobias Scharfenberger einsprang. Helmut Wildhaber mimt mit seiner wunderbar klaren Tenorstimme den Erzähler. Dominik Nekel (Bass) fehlt es indes an durchdringender Kraft.

Das perfekt intonierte, tänzerische Zwischenstück für Harfe (Regina Israel) und zwei Querflöten (Mandryka Müller und Christoph Riemenschneider) reizt die Zuschauer im dritten Teil zu einem Spontan-Applaus. Einen überzeugenden Abschluss bilden die besinnlichen A-cappella-Gesänge des Chors mit Helmut Wildhaber.

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