Unvergessener "Zar und Zimmermann"

Der Schauspieler Friedhelm Rosendorff ist im Alter von 73 Jahren gestorben. In den 80er und 90er Jahren war er an der Trierer Bühne tätig.

Düsseldorf/Trier. (DiL) Fast zwei Jahrzehnte lang hatte er als Bass in zahlreichen Rollen das Geschehen auf der Bühne de Theaters in Trier geprägt. Dass er im achten Lebensjahrzehnt stand, sah man ihm weder im Privatleben noch auf der Bühne an. Friedhelm Rosendorff steckte stets voller Tatendrang, in den letzten Jahren vor allem für die kleine, private Operettenbühne, die er in Düsseldorf betrieb - als Manager, Intendant, Regisseur und Akteur in einer Person, ein echter Prinzipal. Einer, der für die Bühne lebte, egal, ob er große Rollen spielte oder kleine, klassische Oper oder leichte Muse. Liebe zu den "Offenbachiaden"

Unvergessen sein van Bett in Lortzings "Zar und Zimmermann", eine seiner ersten großen Rollen, nachdem ihn Intendant Rudolf Stromberg Mitte der 80er Jahre nach Trier geholt hatte. Seine Liebe galt den "Offenbachiaden", aber auch eine tragikomische Rolle wie den Mesner in Puccinis "Tosca" füllte er sängerisch und darstellerisch gleichermaßen souverän aus. Sein Abschied aus dem Trierer Ensemble Ende der 90er Jahre ging eher leise vonstatten, aber es war auch kein endgültiger: Immer mal wieder kehrte er zurück, zuletzt für "Eine Nacht in Venedig" in der vergangenen Spielzeit. Noch im Juni war er auf Tournee mit dem "Vogelhändler", für den Herbst stand der "Vetter aus Dingsda" auf dem Spielplan seines Hauses in Düsseldorf. Zu Trier hatte Rosendorff auch privat nach wie vor enge Verbindungen. Er starb vergangene Woche völlig überraschend, einen Tag nach seinem 73. Geburtstag.

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