Van Helsing

(U. M.) Vampirjäger Van Helsing reist im Auftrag des Vatikans nach Rumänien, um Graf Dracula endgültig das Handwerk zu legen. Vor Ort aber lauern auch der Wolfsmensch und Frankensteins Mon-ster. Mit der unerschrockenen Anna Valerious findet Van Helsing eine ebenso tapfere wie schöne Mitstreiterin.

Stephen Sommers hat 1999 mit der "Mumie" eine klassische Schreckensgestalt des Kinos erfolgreich wiederbelebt. Mit "Van Helsing" dokumentiert er lediglich blindwütige Effekthascherei. Schon der Auftrieb von einem halben Dutzend Schauer-Ikonen und Horrorelementen beweist die eklatante Ideenarmut und hemmungslose Plündermentalität. Unsinnig wie die Story ist die unsinnliche Ästhetik, in der Landschaften und Gebäude, Monster und Massenszenen, aber auch sämtliche Actionszenen auf digitale Trickeffekte gestützt sind. Es wundert nicht, dass die wenigen Akteure aus Fleisch und Blut in diesem synthetischen Umfeld wie Fremdkörper wirken. Hugh Jackman sieht mit gutem Grund unglücklich aus in einer Titelrolle, die ihn in Wildwest-Kluft ins alte Europa schickt, aber alle relevanten Szenen von einem digitalen alter ego ausführen lässt; Kate Beckinsale trägt enge Strampelhosen und straff geschnürtes Mieder und muss sich mit entsetzlich pathetischen Sätzen unfreiwilligen Lachern aussetzen. Noch schlimmer ist Richard Roxburghs Dracula, der sich wie ein alternder Glam-Rocker auf Revival-Tour im Märchenwald gebärdet. Die deutsche Synchronfassung arbeitet dem Debakel schamlos zu. Dass der ganze Unsinn auch noch eine Jugendfreigabe bekam, passt ins Bild. Denn auch das wurde präzise vorauskalkuliert. (In den Kinos der Region)

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