Viel Zeit für Haydn

Haydn, Ibert und Mendelssohn stehen auf dem Programm des 3. Sinfoniekonzerts am Donnerstag im Trierer Theater. Und mit der Flötistin Wally Hase gastiert eine Solistin aus Triers Partnerstadt Weimar.

Trier. (mö) Victor Puhl strahlt: "Ich liebe das Stück". Und greift zur Partitur von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 6. Die trägt den Beinamen "Le Matin" (Der Morgen) und wird heimlicher Mittelpunkt im dritten Sinfoniekonzert am kommenden Donnerstag (19. November, 20 Uhr, Theater Trier).

Den Trierer Generalmusikdirektor hat bei der Auswahl des Werks nicht nur pure Begeisterung für die Musik getrieben. Die ist selbstverständlich da: Freudestrahlend erklärt er, dass der zweite Satz ja wie die Beschreibung einer Unterrichtsstunde klingt, in der die Schüler auch mal einen Fehler machen dürfen. Aber das Werk stellt auch an das Philharmonische Orchester ungewöhnliche Ansprüche.

Haydns "Sechste" ist streng genommen ein Konzert mit einer Sologruppe aus Flöte, Oboe, Violine, Cello und Kontrabass und dem üblichen Orchester-Tutti. Und weil die Solisten ausnahmslos aus den Reihen der Trierer Philharmoniker kommen, haben Musiker, die sonst in der Formation sitzen, Gelegenheit, sich im Solo zu bewähren. Für Victor Puhl gibt es eine deutliche Verbindung zu Mendelssohns dritter Sinfonie, der "Schottischen" nach der Pause. Haydn zeichne Vorgänge, und Mendelssohn male Stimmungen. "Fast schon impressionistisch", sagt Puhl und schlägt einen eher willkürlichen Bogen zum Flötenkonzert von Jacques Ibert (1890-1962). Das sei von Debussy geprägt, aber vor allem von Gabriel Fauré, dem Vorläufer der musikalischen Impressionisten. Er habe sich mit der Solistin Wally Hase auf dieses Werk geeinigt, sagt er. Die ist Soloflötistin im Nationalorchester Weimar und außerdem Professorin an der Hochschule der Klassiker-Stadt. Wie häufig und wie intensiv bereiten sich die Trierer Philharmoniker auf ein Sinfoniekonzert vor? Fünf Proben plus Haupt- und Generalprobe gebe es, sagt Puhl. Und wenn es schwierig wird, dann nimmt sich der Trierer Generalmusikdirektor auch einzelne Stimmgruppen vor. Die "Schottische" gehört zum Repertoire, und bei Ibert begleitet das Orchester auf große Strecken nur. Bei Haydn ist das ganz anders: "Da stecken wir viel Zeit hinein".

3. Sinfoniekonzert, 19. November, 20 Uhr im Trierer Theater. Solistin: Wally Hase, Flöte. Philharmonisches Orchester Trier, Leitung: Victor Puhl.

Karten gibt es in den Service-Centern des Trierischen Volksfreunds in Trier, Bitburg, Wittlich.

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