Vielfältig, lebendig und aufschlussreich

Trier · Vielfältig stellt sich die Jahresausstellung der Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst dar. Die traditionelle Leistungsschau bietet zudem einmal mehr einen guten Überblick über das Kunstschaffen hierzulande.

Valerie Buchow stellt in der Tufa ihre Skulptur aus. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Valerie Buchow stellt in der Tufa ihre Skulptur aus. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Trier. Es ist wieder so weit. Alljährlich zum Herbst präsentiert die Gesellschaft für Bildende Kunst (G.B.Kunst) ihre traditionelle Jahresausstellung. Über 40 Kunstschaffende der ältesten Trierer Kunstvereinigung zeigen in diesem Jahr ihre Werke. Einmal mehr hat sich die Vereinigung für eine juryfreie Ausstellung entschieden. Womit jedes Mitglied zumindest einmal jährlich die Möglichkeit erhalten soll, seine Arbeiten öffentlich zu zeigen, wie Katharina Worring sagt."Jeder soll eine Chance bekommen", erklärt die Vorsitzende der G.B.Kunst. Nicht allein für die ausstellenden Mitglieder hat sich die Regelung bewährt. Als nichtjurierte Leistungsschau ermöglicht die Ausstellung Besuchern und Kunstfreunden einen guten Einblick in das breite Spektrum der Kunstschaffenden der Gesellschaft und ihre Leistungsfähigkeit. Tatsächlich ist die Vielfalt an Stilrichtungen und Ausdrucksmitteln groß. Weitgehend beschränkt sich die Ausstellung auf die traditionellen Genres Malerei, Grafik, Bildhauerei und Fotografie. Eine Installation zeigt Laas Koehler. Als generationenübergreifende Schau schlägt die Jahresausstellung die Brücke von der jungen Valerie Buchow bis hin zum über 80-jährigen Ramboux-Preisträger und Altmeister Manfred Freitag. Dessen abstrakte Materialbilder stehen den figurativen Gemälden seiner Ramboux-Preis-Kollegin Waltraud Jammers gegenüber. Ansehnlich ist die schön gehängte Trierer Schau mit ihren zahlreichen interessanten Positionen. Sie vergegenwärtigt das lebendige künstlerische Schaffen der Region. Regelmäßigen Besuchern der Jahresausstellung ermöglicht die Traditionsschau zudem, die künstlerische Entwicklung der Ausstellenden zu verfolgen. So überzeugt Stephen Levine, ansonsten eher wegen seiner Schwarz-Weiß-Fotos geschätzt, diesmal mit anrührenden farbigen Kinderfotos. Auch Markus Bydolek hat seinen Umgang mit der Farbfotografie vertieft. Ergiebige Überblicksschau

Für Aufruhr sorgt in Anna Reckers strenger Geometrie die poetische malerische Geste. Das Wiedersehen macht Freude mit Martina Diederichs und Carine Kraus Gemälden, Matthias Strugallas Tuschzeichnungen und Britta Deutschs feinen Zeichnungen auf Holz sowie mit Carola Perrots Lichtstudien. Sehenswert sind zudem die Gemälde von Birte Metzdorf. Gekonnt kommen Gerhard Freisings Meer- und Eva Sonne-Krings Alpenlandschaften daher. Neues ist von Liane Deffert zu sehen, deren keramische Strenge teilweise einer gewissen fröhlichen Verspieltheit gewichen ist. Spielerisch muten auch Werner Bitzigeios Mini-Drahtknäuel an. Unter den bildhauerischen Arbeiten ragt nicht nur der Größe wegen die von Valerie Buchow heraus. Die Studentin der Kunstakademie Düsseldorf zeigt eine transparente raumhohe Skulptur aus farbig imprägnierten Baulatten, deren Dynamik einer Zeichnung gleich in den Raum greift. Als ausgesprochen ergiebige und vielfältige Überblicksschau stellt sich die Jahresausstellung der G.B.Kunst dar. Wer sich informieren will, was künstlerisch hierzulande so los ist, sollte hingehen.Die Ausstellung ist bis zum 20. November in der Trierer Tufa zu sehen. Geöffnet ist sie dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr. Infos auftufa-trier de

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