Vom Leben und der Liebe

TRIER. Seit knapp einer Woche ist das Debüt-Album von "Mayque" auf dem Markt. Hinter dem Bandnamen stehen nicht nur die Sängerin Maike Anlauff und drei Musiker mit Profil, sondern vor allem waschechter Rock mit mehr als einem Hauch Metal. In der "Produktion" Trier stellte das Quartett seine CD "Reife Zeit" vor.

 Kraftvoll und professionell: Sängerin Maike Anlauff. TV-Foto: Hermann Pütz

Kraftvoll und professionell: Sängerin Maike Anlauff. TV-Foto: Hermann Pütz

"Das isse!", erklärt die schlanke 27-Jährige mit der dunklen Mähne und hält die Hülle ihrer quasi brandneuen Scheibe beinahe schüchtern für wenige Sekunden ins Rampenlicht. Fast hat es den Anschein, als wolle die Sängerin nur beiläufig darauf hinweisen, dass das, was sie während ihres knapp eineinhalbstündigen Auftritts in Triers "Produktion" am Dom durch die Lautsprecherboxen jagt, auch für die heimische Stereoanlage zu haben ist. Die schätzungsweise rund 150 begeisterten Fans und jene, die es noch werden, quittieren den Hinweis mit lautstarkem Beifall. Zu diesem Zeitpunkt hat das aus dem Drummer Daniel Schild, dem Bassisten Alex Merzkirch, dem Gitarristen Michael Brettner und der aus Hermeskeil stammenden Sängerin Maike Anlauff bestehende Rock-Quartett "Mayque" bereits einige der zwölf Songs des runden "Silberlings" zum Besten gegeben.Die Zeit ist reif

Der Titel des Albums "Reife Zeit" scheint in vielerlei Hinsicht treffend zu sein. Denn einerseits wirken Anlauff & Co. auf der - wenn auch kleinen und für Aufsehen erregende Showeinlagen ungeeigneten - Bühne im Keller der Produktion überaus professionell, andererseits spricht aus der Stimme der 27-Jährigen eine gehörige Portion Musikerfahrung. Da tanzt kein Ton aus der Reihe, und die Energie, die sie in die klangliche Umsetzung ihrer Songs steckt, macht die im Westerwald lebende junge Frau glaubwürdig. "Ich verspüre den Drang, meine innersten Gefühle nach außen zu bringen", heißt es dazu auf der Internetseite von Mayque - und das scheint der Frontfrau zu gelingen. Immerhin konnte in der Vergangenheit bereits Peter Maffay, der laut Anlauff "der beste Rocksänger Deutschlands" ist, von den Fähigkeiten der gelernten Ergo-Therapeutin profitieren. Die nämlich tourte im November 2005 mit dem Rockstar durch die Konzerthallen der Nation. Ein Titel Maffays war übrigens auch in Trier zu hören: "Tiefer". Ihn hat Maike Anlauff an Maffays Seite gesungen. In der Produktion hat sie vor allem eigene Titel vorgetragen. Und die handeln von Liebe und Lebensphilosophien und sind auch unter ungünstigen akustischen Bedingungen gut zu verstehen. Denn die vier von Mayque schreiben und singen - sieht man mal von der Zugabe "Keep me hangin' on" ab - ausschließlich deutsche Texte. Stilistisch bewegt sich das Quartett irgendwo zwischen Rock, Hardrock und Heavy Metal. Maike Anlauff: "Wir machen im weitesten Sinne Rockmusik." Das heißt nicht, dass es die Musikerin nicht auch mal auf die sanfte Tour mag. Ein Beispiel: "Mein Selbst". Bei diesem Stück steht sie mit dem Gitarristen Brettner alleine auf der Bühne. Brettner hingegen zeigt gerne mal, wo der "Metal-Hammer" - oder besser: das Griffbrett seiner Gitarre - hängt. Das Resümee: Ob "Unsichtbar", "Ich weiß", "Jeden Tag" oder eines der anderen zwölf Stücke - Mayques Debüt-Album "Reife Zeit" dürfte in jedem CD-Regal eine Bereicherung sein.

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