Vom uralten Druckverfahren bis hin zum modernen Tufa-Blau

Trier · Zum 30. Geburtstag der Tufa präsentiert sich auch die Jahresausstellung der éditions trèves feiertäglich-besinnlich. Kein Wunder - schließlich gehört der rührige Kunstverein zu den Gründungsvätern der Trierer Tuchfabrik.

Kunst als Kammerspiel: In der gut strukturierten Schau zum 30. Tufa-Geburtstag ist auch Einhard Zang mit seiner Serie „Körperdruck“ vertreten. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Kunst als Kammerspiel: In der gut strukturierten Schau zum 30. Tufa-Geburtstag ist auch Einhard Zang mit seiner Serie „Körperdruck“ vertreten. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Trier. Es ist eine schöne, stille Ausstellung, die der Kunstverein éditions trèves im Jubiläumsjahr der Tufa dort als Jahresausstellung in den unterschiedlichen "Bildkabinetten" des zweiten Obergeschosses präsentiert. Wie bei einem Kammerspiel verweist die Dramatik der ruhigen Bilder nach innen. Zu sehen sind in der gut strukturierten Schau neun unterschiedliche Positionen aus den Bereichen Malerei, Fotografie und Grafik.
Die ist mit dem Holzschnitt prominent vertreten. Das uralte druckgrafische Verfahren steht im Mittelpunkt der Jubiläumsschau, deren Arbeiten meist aus jüngeren Jahren stammen. Das hat seinen Grund: "Auf diese Technik haben wir uns konzen-triert, weil sie so selten in Ausstellungen vertreten ist", sagt Rainer Breuer, der Vorsitzende der éditions trèves.
Am besten beginnt man den Rundgang mit dem intimsten Raum. Gleich eingangs in der sogenannten Kathedrale fallen Hiltrud Faßbenders farbige Holzschnitte mit ihrer feinen Binnenstruktur auf. Dem Gewirk der Trierer Künstlerin stehen die klaren sparsamen Arbeiten von Claudia Betzin im großen Saal gegenüber. Die in Bergisch-Gladbach lebende Künstlerin ist einer der Gäste, die alljährlich neben den Mitgliedern zur Jahresausstellung eingeladen werden. Für Rainer Breuer steht nun mal fest: "Die richtige Mischung macht's."
Das gilt gleichermaßen für Techniken und Medien wie für das Miteinander von Vereinsmitgliedern und externen Gästen. Diesmal steht es drei zu sechs. Soll heißen: Zu den drei Mitgliedern des Kunstvereins gesellen sich sechs eingeladene Künstler.
Claudia Betzin ist eine vielseitige Künstlerin, die neben Grafik in Trier auch Malerei zeigt. Betzins mehrteilige wandfüllenden Gemälde sind in ihrer Dichte und poetischen Kraft die augenfälligsten Arbeiten der wohltemperierten Schau. Sie fordern zu Vertiefung und Innenschau heraus.
Den Körper als Druckstock nutzt eigenwillig Einhard Zang, der mit einer großen Serie hier vertreten ist. Seiner Malweise treu geblieben ist Joachim van der Vlught als Luxemburger Gast. Einzig seine Themen haben gewechselt. Übrigens - darauf weist Breuer hin - nimmt Van der Vlught noch einmal die Farbe Blau auf, die Hausfarbe des sozio-kulturellen Zentrums. Schließlich war im Gebäude der einstigen Tuchfabrik ursprünglich eine Blaufärberei tätig. Die Galerie vor dem eigentlichen Ausstellungssaal widmet sich den Fotografen, darunter Lukas Huneke mit seinen sehenswerten Münchner Fotos einer der seltenen Gäste. er
Bis 25. Oktober: Dienstag, Mittwoch, Freitag 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag 11 bis 17 Uhr. Kunstsalon und Finissage: 25. Oktober, 16 Uhr; Infos: 0651/718-2412, Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.tufa-trier.de" class="more" text="www.tufa-trier.de"%>

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