Vorfreude auf die Heimat

Rom. (dpa) Mit einer ungewöhnlichen Kopfbedeckung hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch tausende Gläubige auf dem Petersplatz überrascht. Zur wöchentlichen Generalaudienz, zu der er aus seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo eingeflogen wurde, präsentierte sich Joseph Ratzinger mit einem runden roten Hut mit breiter Krempe.

Eine ähnliche Kopfbedeckung hatte auch einer seiner Vorgänger, Johannes XXIII. (1958-1963), gern getragen. Der Hut wird "Saturno" genannt, in Anlehnung an seine Form, die an den gleichnamigen Planeten mit seinen Ringen erinnert. Bei strahlendem Sonnenschein betonte der Papst erneut, wie sehr er sich auf seine bevorstehende Reise nach Bayern freut. "Ich danke dem Herrn für die Möglichkeit, mich zum ersten Mal seit meiner Wahl zum Papst in mein Heimatland begeben zu dürfen", sagte das Kirchenoberhaupt. "Liebe Freunde, begleitet mich auf dieser Reise", fügte er hinzu. Den Deutschen wünsche er einen "neuen Frühling des Glaubens und des zivilen Fortschritts". Der Papst reist vom 9. bis 14. September unter anderem nach München, Regensburg und in seine Geburtsstadt Marktl am Inn. Keine Auswirkung auf die Ökumene

Derweil erwartet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, vom bevorstehenden Deutschland-Besuch des Papstes keine neuen Impulse für die Ökumene. Eine in Regensburg geplante Begegnung mit Protestanten sei "nicht der Ort, an dem der Papst plötzlich Probleme löst, an denen wir hier und in der Weltkirche schon seit langer Zeit ernsthaft miteinander beraten und uns um eine weitere Annäherung bemühen", schreibt Lehmann in der Kirchenzeitung des Bistums Mainz, "Glaube und Leben". Benedikt XVI. besuche seine Heimat. Dies sei "bei aller ökumenischen Offenheit nicht die Stunde, um viele Menschen aus allen gesellschaftlichen und kirchlichen Bereichen zu empfangen". Erst vergangene Woche hatte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, gesagt, er erwarte vom katholischen Oberhaupt "mehr Zeichen" der Ökumene. Ähnlich hatte sich zuvor auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, geäußert.

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