"Walking Tall"

(T.K.) Seine Rückkehr hat sich Chris Vaughn anders vorgestellt. In seiner kleinen Heimatstadt hat sich viel geändert - die Sägemühle ist geschlossen, dafür hat ein Spielcasino seine Pforten geöffnet und zieht den Menschen das Geld aus der Tasche.

 Trotz knallroten BHs wenig spannend: "Walking Tall".Foto: Verleih

Trotz knallroten BHs wenig spannend: "Walking Tall".Foto: Verleih

Und drogensüchtige Mütter schieben ihre Kinderwägen über den Bürgersteig. Erst will der Ex-Soldat nichts mit alldem zu tun haben - doch als er sich mit Türstehern des Casinos anlegt, richten die ihn böse zu. Auf die Justiz kann Vaughn nicht bauen, denn der Sheriff ist gut geschmiert. In einem Anfall von Basis-Demokratie wählen die Einwohner Vaughn zum Ordnungshüter. Und der nimmt erstens das Recht in und zweitens einen großen hölzernen Balken seine Hand, der auf vielen Hinterköpfen landen wird. Sehr lose basiert dieser Actionfilm auf der Geschichte des US-Polizisten Buford Pusser, der in den 70ern den Kriminellen seines Orts den Kampf ansagte. Vor allem ist der Film ein Vehikel für den stiernackigen Ex-Wrestler "The Rock", der wie in "Welcome To The Jungle" eine gute Figur macht - als Action-Held hat er eine starke Leinwand-Präsenz und kommt weit weniger hölzern daher als seine Vorgänger Lundgren, Van Damme und Seagal. Zwingend interessant ist "Walking Tall" dennoch nicht - die 50-Millionen-Dollar-Produktion wirkt eher wie eine Video-Premiere, und zwischen den Action-Szenen passiert nicht viel. Unterhaltsam wird es, wenn der Film sich moralisch über das Stripper-Gewerbe im Casino entrüstet, dann aber die Freundin des Helden ziemlich unmotiviert im roten BH durch eine Schießerei stöckeln lässt. Da ist der Film doch mehr auf der Seite der bunten Unterhaltung als auf der des bodenständigen Landlebens, das der wackere Held rettet. (In den Kinos der Region)

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