"Wellness für die Seele"

TRIER. Mit über 80 Einzelveranstaltungen starten die Mosel Festwochen in die neue Saison. Das breit gefächerte Programm reicht von Soul über kölsche Mundart bis zu britischer Chormusik.

"Wir machen Wellness für die Seele", erläutert Intendant Hermann Lewen das Konzept hinter dem Programm der Mosel Festwochen, das neben einem vielseitigen musikalischen Angebot von hohem Niveau auch dazu passende kulturell wertvolle Spielstätten bietet: vom Barocksaal des Klosters Machern bis zur schwimmenden Moselbühne bei Kröv. Zum Auftakt offeriert das Festi- val am 28. Mai eine Weltpremiere. Das Oratorium "Die Vier Apokalyptischen Reiter" ist eine Auftragskomposition des Landes Rheinland-Pfalz anlässlich der Verleihung des rheinland-pfälzischen Kompositionspreises an den Trierer Heinz Heckmann. Nach einer Dichtung von Manfred Ruhrmann und einem Epilog aus der Apokalypse des Johannes hat Heckmann die visionären Bilder von Klage, Gericht, Krieg, Tod, Hunger und Friede vertont. Ausführende sind das Orchester des Theaters der Stadt Trier und der Trierer Konzertchor unter der Leitung von Manfred May. Lewen betont die Verbundenheit zu Trier: "Ich finde es selber sehr mutig, mit diesem Titel an den Start zu gehen." Freilich blieben die Mosel Festwochen in den Jahren ihres Bestehens von Apokalypsen verschont - im Gegenteil: "Zirka 20000 Besucher und eine 90-prozentige Platzausnutzung hatten wir im vergangenen Jahr bei den Mosel Festwochen. Eigentlich war es das beste Festival, was wir je gefahren haben", sagt Lewen zur Bilanz des vergangenen Jahres. Das neue Programm, das im Rokoko-Saal des Kurfürstlichen Palais vorgestellt wurde, macht sich ob seiner Vielfalt jedoch daran, diesen Rekord noch einmal zu überbieten. Rund 80 Einzel-Veranstaltungen sind von Mai bis Oktober 2003 geplant, 60 waren es im Vorjahr. Alte Bekannte des Festivals sind unter anderem Giora Feidmann, der am 1. August Klezmer-Musik von Weltniveau in den Innenhof des Kurfürstlichen Palais in Trier bringen wird. Auch das Multi-Talent Götz Alsmann ist kein Unbekannter in der Region. Bereits im vergangenen Jahr sorgte er mit seinem Jazz-Programm für eine ausverkaufte Halle. Deshalb kommt er gleich an zwei Terminen nach Bernkastel-Kues. (3. und 6. August). Die beliebte Konzertreihe "Bach am Bach" wird in diesem Jahr an einem neuen Spielort, der Walholzkirche Hunolstein bei Morbach, angeboten. Der israelische Cellist Amit Peled wird die Cello-Suiten IV bis VI darbieten. Ein außergewöhnliches Projekt wird die vom Trierischen Volksfreund präsentierte Symphonische Sommernacht mit dem Asian Youth Orchestra im Innenhof des Kurfürstlichen Palais. 120 junge Musikerinnen und Musiker aus 17 verschiedenen asiatischen Ländern spielen vor der Kulisse der römischen Basilika Werke von Berlioz, Rossini und Rimsky-Korsakov. Solistin ist Sharon Kam, die Leitung übernimmt Richard Pontzious. Den Gegenpol zu Apokalypse und Sinfonien bieten die Black Fööss, ebenfalls präsentiert vom Trierischen Volksfreund, die am 17. Juli auf der schwimmenden Moselbühne bei Kröv für urige kölsche Lieder und Stimmung sorgen. Für ein besonderes Band-Revival hat sich Hermann Lewen indes persönlich eingesetzt. "1968 hörte ich in Trier eine Band. Sie verband Klassik und Rockmusik, was mich tief beeindruckte", sagt Lewen. Nun hat er die Klassik-Rocker aus dem Ruhestand zurück geholt. Am 24. Juni spielen "Ekseption" ihr Revival-Konzert in der Stadthalle in Saarburg.Auch starke Frauen sind bei den Mosel Festwochen an Bord. Ute Lemper wird mit ihrem Programm "But One Day", einer Collage aus Chansons, Kabarett und Theaterliedern, am 21. Juli in den Kaiserthermen in Trier auftreten. Für Soul von Weltformat wird indes die gebürtige New Yorkerin mit Wahlheimat Berlin - Jocelyn B. Smith - sorgen, die am 7. August in Bernkastel Love-Songs von Mikis Theodorakis anstimmen wird. Den Abschluss der diesjährigen Mosel Festwochen wird das Oratorium "The Dream of Gerontius" vom britischen Komponisten Edward Elgar bilden - zu hören am 3. Oktober, 17 Uhr, in der Konstantinbasilika in Trier. Das Gesamtprogramm und die Eintrittskarten sind ab dem 14. April in der Geschäftsstelle der Mosel Festwochen, Im Kurpark/Kurgastzentrum, 54470 Bernkastel-Kues, Tel. 06531-3000 erhältlich sowie im Internet: www.moselfestwochen.de.

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