Wenn Pop- und Rocksongs auf die 1920er Jahre treffen - Scott Bradley's Postmodern Jukebox (Fotos)

Esch-sur-Alzette · Hier ein tiefes Dekolleté, dort eine Live-Step-Tanzeinlage: Die Combo Scott Bradley's Postmodern Jukebox glänzt mit jazzigen Songs im Stil der 1920er Jahre in der Rockhal in Luxemburg.

 Post Modern Jukebox performen im glamourösen Stil der 1920er Jahre. TV-Foto: Mandy Radics

Post Modern Jukebox performen im glamourösen Stil der 1920er Jahre. TV-Foto: Mandy Radics

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Wenn Pop- und Rocksongs auf die 1920er Jahre treffen - Scott Bradley's Postmodern Jukebox (Fotos)
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Wenn Pop- und Rocksongs auf die 1920er Jahre treffen - Scott Bradley's Postmodern Jukebox (Fotos)
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Wenn Pop- und Rocksongs auf die 1920er Jahre treffen - Scott Bradley's Postmodern Jukebox (Fotos)
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Esch-sur-Alzette (MRA) Von 1000 Zuschauern sehen etwa 90 Prozent die ungewöhnliche Combo Scott Bradley's Postmodern Jukebox zum ersten Mal. Die zwölf Musiker haben am Freitagabend den großen Saal der Luxemburger Rockhal aufgemischt - und zwar mit jazzigen Songs im Stil der 1920er Jahre.

Frei nach dem Motto "Geht nicht, gibt's nicht" haben sie dreist Songs aller Genres in eine musikalische Zeitmaschine gepackt. Dabei waren sie an Sexiness und Stimmgewalt kaum zu übertreffen. Vom geschniegelten, streifenhemdigen Gentleman mit Fliege bis zum langbeinigen, kurvenreichen Vamp im glitzernden Abendkleid oder auch mal mit Strapsen war alles dabei.

"Ich kann es kaum glauben, dass wir in Scott Bradleys Keller angefangen haben. Und jetzt sind wir schon zum dritten Mal hier in Luxemburg", staunt ein weibliches Combo-Mitglied. Scott Bradley's Postmodern Jukebox ging dann auf Youtube viral. Mit ihrem 2013 veröffentlichten ersten Titel erreichten sie innerhalb von drei Monaten 1,8 Millionen User. Mittlerweile sind acht Alben der Combo auf dem Markt.

Der Song "Baby don't hurt me" rockt, obwohl er von Piano, Blasinstrumenten und Kontrabass begleitet wird. Alle Musiker haben ihre Instrumente hervorragend im Griff. Als der blond-gescheitelte Sänger plötzlich Beatboxing in seinen Song einbringt, ist das Publikum kaum zu halten. Applaus von allen Seiten. Das Publikum geht mit dem Oberkörper mit und wackelt mit den Köpfen, denn das ist ein Sitzkonzert.
Egal, die Stimmung ist hervorragend. Als Sängerin Haley Reinhart Radioheads "Creep" covert, hängen alle an ihren Lippen. Ihre volle Stimme schwankt zwischen weich und hauchend und dreckig-röhrend. Da stellt sich tatsächlich die Frage, ob Original oder Cover besser klingt.

Ein Kollege setzt noch einen drauf. Auf einer etwa ein mal ein Meter großen Holzpalette steppt er sich live in die Herzen der Zuschauer. Seine klackenden, rasend-schnellen Steps spielen mit der Melodie des Songs. Seine Arme rudern wild. Das ist Unterhaltung vom Feinsten.

Die Jungs treiben auf der Bühne immer wieder ihren Schabernack, während die Ladys einen männlichen Zuschauer mit heißen Stripeinlagen zum Schwitzen bringen. Erst landet sein Gesicht im Dekoleté des singenden Vamps vor ihm, dann landet er auf der Bühne. Er nimmt's gelassen, das Publikum amüsiert sich.

Doch das ist nur Beiwerk, wie auch die zehn Radschläge, die eine Sängerin hintereinander schlägt. Die Stimmen und Coversongs sind durchweg überzeugend. Da genießen die Zuschauer auch die etwas andere Version des Ohrwurms "Mmmbob" von den Hansons - und endlich darf das Publikum auch aufstehen und mittanzen. Ein durch und durch gelungener Abend!

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