Wenn die Herzen höher schlagen

Brillant vorgetragene Märsche, flotte Uniformen und zackig inszenierte Marschformationen - das ist die internationale Militär- und Blasmusikparade. Zum dritten Mal machte die Musikschau Station in der Arena und begeisterte 5000 Besucher. Der Trierische Volksfreund präsentierte das Konzert.

Trier. Wenn rund 300 Musiker aus sieben Nationen das Publikum drei Stunden mit schmissiger Blasmusik begeistern, dann ist die internationale Musikparade wieder zu Gast in Trier. Seit drei Jahren zieht das farbenfrohe Musikspektakel tausende begeisterter Fans aus der gesamten Region an. "Trier hat sich zur Hochburg der Blamusik entwickelt", schmeichelt Moderator Björn Gehrmann den Zuschauern. Das SWR-Fernsehen zeichnet die Musikparade auf. Schon die Namen der auftretenden Orchester lassen des Blasmusikfans Herz höher schlagen. Das litauische Staatsorchester Trimitas aus Vilnius, die Graham Lowlanders Pipes and Drums aus Schottland, das Militärmusikkorps Odessa aus der Ukraine, die Musikkapelle aus dem österreichischen Voest-Alpine, die Bergkapelle St. Ingbert, das Garnisonsorchester Elblag aus Polen und das Militärmusikkorps de la Région Terre Ile-De-France aus Paris versprechen Blasmusik vom Feinsten. Gleich zu Beginn ertönt der extra für diese Veranstaltung komponierte "Musikparaden-Marsch", traditionell vom Nationenorchester gespielt, das aus Musikern aus der Ukraine, Polen und Frankreich besteht und vom ukrainischen Oberstleutnant Iwan Tschirka dirigiert wird. Das Publikum geht sofort mit, klatscht im Takt und jubelt den Musiksoldaten zu. Fast ein Heimspiel hat die Bergkapelle aus dem saarländischen St. Ingbert. "Wir sind zum zweiten Mal dabei", sagt Dirigent Matthias Weißenauer, "es ist zwar viel Stress, aber macht allen einen Riesenspaß". An zwei Wochenenden ist die nach eigenem Bekunden älteste Bergmannskapelle mit ihren 58 Musikern auf der "Musikparaden-Tournee". Prächtige Bergmannsuniformen, Grubenlampen und ein mächtiger Schellenbaum sind ihr Kennzeichen. Passend dazu marschieren sie zu den Klängen von "Glück auf, der Steiger kommt" in die Arena. Zum zweiten Mal dabei ist auch die Musikkapelle Voest-Alpine aus der Steiermark. Ihre musikalische Bandbreite geht vom klassischen Strauß-Walzer über Märsche bis hin zum umjubelten Udo-Jürgens-Medley. Selbst in der Pause unterhalten die zum Teil sehr jungen Musiker die Gäste mit steiermärkischer Ländlermusik und bieten selbst gebrannten Schnaps an.Vielfältig ist die musikalische Reise der Musikparade. Im Mittelpunkt steht die Militär- und Marschmusik mit den berühmtesten Märschen, doch bieten die Orchester ein großes Repertoire bis hin zur "zivilen" Blasmusik mit Jazz, Evergreens und aktuellen Hits. Bei den Märschen brillieren die Militärkapellen. Die professionellen Orchester beherrschen selbst schwierigste Passagen und marschieren dazu noch in genau ausmanövrierten Choregografien. Dazu ertönt das stakkatoartige Klatschen der Zuschauer. Ganz still wird es nur, als das polnische Garnisonsorchester im Gedenken an die vor wenigen Tagen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Kameraden die Nationalhymne anstimmt. Begeisterten Applaus gibt es nach dem furiosen Finale, bei dem alle Musiker Traditionsmärsche intonieren.

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