Wer will es wirklich wissen?

Also ich sage Ihnen: Jede Woche so eine Spalte zu füllen wie diese hier, das ist oft gar nicht so leicht. Jede Woche wird eine neue Sau durchs Mediendorf getrieben, und zwar besonders gern in der lukrativen Vorweihnachtszeit, aber irgendwann gleichen sich die Geschichten: Thomas Gottschalk hat sich eine Biografie schreiben lassen - höchst origineller Einfall; ebenso Robbie Williams, wie es sich gehört mit Schmuddelfaktor zehn, danke schön!

Und ob der Sex-Ratgeber von Dolly Buster ein ähnlich erotomanischer Rohrkrepierer ist wie das vergleichbare Gina-Wild-Werk aus dem Vorjahr - wer will es wirklich wissen? Bei so viel informeller Ödnis um einen herum, da bleibt nur der Griff in die gängigen Datenbanken des Internets: Meine liebe Freundin Luci van Org hat heute Geburtstag! Auf diesem Wege alles Gute! Und äh … gestern, am 31. August 1969, wurde schwule Liebe ab 21 Jahren in Deutschland West für straffrei erklärt: Hallo Comunity, da habt ihr doch nicht etwa ein krasses Date zum Abfeiern übersehen? Am selben Tag anno 1996, also gestern vor acht Jahren, erhielt Berti Vogts das Bundesverdienstkreuz, eine geradezu visionäre Entscheidung des damaligen Bundespräsidenten… a) Roman Herzog b) Willy Brandt c) Udo Jürgens …wenn man die Leistungenseiner Nachfolger bedenkt, also der Vogtschen Nachfolger, meine ich. Heute wiederum, am 1. September 1994, allerdings noch zwei Jahre vor der Kreuzigung unseres Bundesbertis (1996), veröffentlicht Marius Müller-Westernhagen sein mit Abstand dämlichstes Album "Affentheater" und wird wahrscheinlich mit dieser Schrottscheibe zum Urvater aller Grönemeyers, zumindest was das Füllen von Fußballstadien angeht! Heute ist außerdem ein schönes, rundes Jubiläum: 20 Jahre Gurtpflicht, das Strafticket kostete damals 40 Mark, ach ja, die De-Mark (…) Es gäbe noch viele schöne Geschichten über den 1. September zu berichten - leider bin ich der Auffassung, Sie nun genug mit überflüssigem Informationsmüll zugeschüttet zu haben. Sorry, war keine Absicht! Aber der eigentliche Grund ist, dass mir nichts besseres eingefallen ist.

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