Wichtig ist der Blick nach vorn

Als die engagierten Leute vom Förderverein der Antikenfestspiele für kommenden Sonntag um 11.15 Uhr zu einer öffentlichen Diskussion über die Zukunft des Festivals ins Theater-Foyer einluden, konnten sie nicht ahnen, welche aktuelle Brisanz ihre Veranstaltung gewinnen würde.

200 000 Euro Defizit: Das ist wahrlich kein Pappenstiel. Und leider kann man nicht sagen, das Geld wäre für einen hochkarätigen kulturellen Profilierungsversuch draufgegangen. Der Intendant hat auf Risiko gesetzt, wollte auf der Unterhaltungsschiene neues Publikum erobern. Das ging schief. Übrigens nicht, weil das Trierer Publikum keine Musicals mag. Da gibt es genug erfolgreiche Gegenbeispiele. Es hat vielleicht auch was mit der Qualität des Gebotenen zu tun. Aber Kultur geht eben nicht ohne Risiko. Und Gerhard Weber hat nicht im luftleeren Raum gearbeitet, sondern in Abstimmung mit den kulturpolitisch Verantwortlichen. Die Überlegung, das Zielpublikum für die Festspiele zu erweitern, kann nicht ad acta gelegt werden, weil eine bestimmte Variante nicht funktioniert hat. Natürlich muss geklärt werden, wie es zu den Ausgaben-Überschreitungen kommen konnte, und niemand darf sich wundern, wenn die Stadträte dabei kräftig auf den Tisch hauen. Aber wichtiger ist es, gemeinsam zu überlegen, wie sich das nach wie vor enorm wichtige Instrument der Festspiele weiter entwickeln soll. d.lintz@volksfreund.de

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