Und es gibt genügend Vorbilder, die zeigen, wie man auf dem kargen Boden von Kürzen, Schrumpfen und Sparen Erfolge generieren kann! Etwa Roland Emmerich - der Regisseur, Schwabe "deep at heart", hat in seinem neuesten Katastrophenfilm bewusst auf die Hilfe von Aliens, Monstern oder Meteoren verzichtet und lässt die Erde sich dieses Mal selbst zerstören. Eine mutige und effiziente Sparmaßnahme, vorbildhaft! Oder Stefan Raab. Obwohl der Media-Unternehmer beim diesjährigen Song-Contest nicht nur rigoros den Etat für schrille Kostüme zusammen gestrichen hat, sondern auch bei Originalität seines Beitrages auf Kante zu nähen wusste, konnte er seinen Top-10-Stammplatz im Endranking mühelos verteidigen. Bravo! Die Königin der neuen deutschen Genügsamkeit erscheint uns jedoch erst seit Montag, dafür aber jetzt allspätabendlich auf Sat.1 und heißt Anke Engelke. Um mit dem ohnehin knappen Budget von 40 Millionen Euro kostenbewusst umzugehen, hat die Wahl-Kölnerin nicht nur den Sendeplatz, sondern auch gleich das Studio und den Bühnenplan des Vorgängers Harald Schmidt übernommen. Für dessen exquisites Autorenteam jedoch war im Etat kein Posten mehr frei. In Zeiten wie diesen muss eben auch mal nur ein Gag pro Abend genügen. Dafür hat Frau Engelke irgendwann mal tonnenweise Sketchfilme gedreht, die alle ausgestrahlt werden wollen. Da bleibt nichts auf Halde, das ist wirtschaftlich! Auch beim Konzept für die "Late-Night-Show" folgt die Dame ihrem rigorosen Sparkurs und übernimmt das schon gebrauchte, aber eben bezahlte "Ladykracher"-Format und zeigt uns zusätzlich im so genannten "Talk", wie sie sich wohl sonst bei Drehpausen mit Kollegen in der Kantine unterhält. Bei soviel Schmalkost kann man nicht anders als mitsparen - und zwar die Zeit, in der man sich das antut! Danke, Anke!