Bachsche Klänge in der Nachspielzeit

Trier · Es ist inzwischen schon Tradition, dass das Mosel Musikfestival kurz vor Weihnachten noch einmal zum Konzert einlädt. In diesem Jahr wird es ein Abend zum Genießen und zum Lachen.

 Trotz widriger Wetterverhältnisse spielt German Brass vor fast vollem Haus in Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trotz widriger Wetterverhältnisse spielt German Brass vor fast vollem Haus in Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Schon zum vierten Mal gab es beim Mosel Musikfestival ein "Zusatzkonzert in der Nachspielzeit", ein Weihnachtsgruß, der vom Publikum auch in diesem Jahr mit Freude aufgenommen wurde. Rund 1000 Tickets konnte das Festival für den Abend in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin in Trier absetzen, und wenn beim Konzert doch der eine oder andere Stuhl leer blieb, reichte ein Blick nach draußen, um den Grund hierfür zu erfahren. Intendant Hermann Lewen entschuldigte sich auch beim Publikum für die Witterungsumstände: "Wir wollten auch draußen für eine weihnachtliche Stimmung sorgen und haben es wohl ein wenig übertrieben."

Am Rande des Konzertes stellte Lewen im TV-Gespräch fest, dass es in der Stadt und der Region Trier offensichtlich ein ungebrochen großes Interesse an klassischen Musikangeboten gibt. "Wenn ich die Publikumszahlen bei den Veranstaltungen der letzten beiden Wochenenden zusammenzähle, angefangen vom Bach-Abend des Trierer Konzertchores über die Wiener Sängerknaben bis hin zu unserem Konzert heute, komme ich auf annähernd 4500 Besucher. Ein deutliches Zeichen dafür, wie lebendig diese Kulturszene ist."

Auch für die nächste Spielzeit im kommenden Jahr sind beim Festival die Aussichten sehr positiv. Seit zwei Wochen ist der Onlineverkauf eröffnet und schon jetzt sind über 1200 Karten abgesetzt worden. Einsamer Spitzenreiter ist dabei das Blechbläserensemble Mnozil Brass.

Trompeten- und Posaunenklänge erfüllten auch das ehemalige Kirchenschiff von St. Maximin, denn schon zum zweiten Mal hatte Lewen für dieses Sonderkonzert German Brass eingeladen. Rund 800 Musikfreunde hatten sich trotz des heftigen Schneetreibens auf den Weg gemacht, um sich mit launig-humorvoller Moderation und exzellenter Spielweise auf das Christfest einzustimmen. Was der Ensemblechef Christoph Baerwind und seine neun Kollegen musikalisch zu bieten hatten, war ausgereift und nahezu ununterbrochen perfekt. German Brass nimmt nicht umsonst seit 36 Jahren eine Spitzenstellung ein.

Es würde aber etwas fehlen, gäbe es zwischen den einzelnen Stücken nicht die Kommentare von Klaus Wallendorf, der mit Reimen auf Mozarts Kirchensonate C-Dur, KV 336, auf den Bolero von Maurice Ravel, auf ein Potpourri amerikanischer oder französischer Weihnachtslieder hinführt. Und natürlich gab es auch jede Menge Bach, "der sich fürs Blech und Weihnachtsfest, am prächtigsten verwenden lässt." Köstlich waren auch Wallendorfs fremdsprachliche Einführungen in Französisch oder Englisch. Ein vergnüglicher Abend mit langem, stehendem Applaus.

Karten für die Konzerte des Mosel Musikfestivals 2011 gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets

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