Die Natur der Seele: Irmgard Weber stellt in Konz aus

Konz-Karthaus · Die städtische Galerie Kloster Karthaus in Konz zeigt Arbeiten der diesjährigen Gestalterin der Trierer Kulturaktie (der TV berichtete) , der Malerin Irmgard Weber.

 Gewaltige Gletscherflüsse durchziehen den Bildraum und scheinen geradezu aus ihm herauszufließen: ein in Island entstandenes Gemälde der Künstlerin Irmgard Weber. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Gewaltige Gletscherflüsse durchziehen den Bildraum und scheinen geradezu aus ihm herauszufließen: ein in Island entstandenes Gemälde der Künstlerin Irmgard Weber. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Konz-Karthaus. Irmgard Weber ist eine von denen, die immer dieselben bleiben, ohne auf der Stelle zu treten. Seit Jahren ist die Malerin unterwegs in den Landschaften um sie herum wie in der Natur ihrer eigenen Seele.
Die aus der Nähe von Trier stammende Künstlerin ist eine, die nie wirklich den grünen ländlichen Garten ihrer Kindheit verlassen hat. Mit seiner Stille und seiner Vitalität bleibt er bis heute ihr Nährboden und Grundmuster.
Regelrechte "natürliche" Grundfarben findet, wer Irmgard Webers malerische Entwicklung verfolgt hat. Das Grün dominiert naturgemäß, das Blau von Himmel und Wasser findet sich darin - und natürlich das erdige Braun. Aus alledem schafft die Malerin mit weiter Geste und feinen eingefügten Zeichen, vielfarbige ausdrucksstarke Bildwelten.
Jetzt ist - wie in der Ausstellung im Kloster Karthaus zu sehen - noch eine andere Farbe dazu gekommen: das Weiß. Irmgard Weber hat einen Sommer in Island verbracht, gleichermaßen fasziniert wie überwältigt von der gewaltigen Landschaft mit ihren riesigen Gletschern, ihrer Stille und ihrer Erhabenheit.
"Ich wollte mich einfach einmal der Landschaft unterordnen", gesteht die heute in Pirmasens lebende Künstlerin. Tatsächlich kommen die dort entstandenen Bilder mit einer ganz ungewohnten Wucht daher. Gewaltige Gletscherflüsse durchziehen den Bildraum und scheinen geradezu aus ihm herauszufließen.
Ein andermal stürzt das eisige Wasser blendend weiß ins Bild. Die Landschaft als Naturbühne, das große Thema der Romantiker: auch Irmgard Weber hat es sich zu eigen gemacht. Als Spiegel ihrer Seele hat sie das Naturschauspiel vielfach verinnerlicht und auf abstrakte Zeichen verkürzt.
Gefühl ist eben am Ende doch alles, in diesen unmittelbar aus dem eigenen Innern herausgemalten Bildern. Es wäre schön, wenn die Bilder etwas länger als zwei Wochen gezeigt würden, zumal sie fast nur am Wochenende zu sehen sind. er
Bis 26.Oktober, Donnerstag und Freitag 17-20 Uhr, Samstag und Sonntag 15-18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort