Festival-Absage: Regionale Bands bedauern jähes Ende der "Oma"

Trier/Großefehn · Abruptes Ende noch vor dem ersten Akkord: Innerhalb von wenigen Wochen haben sich zwei bundesweit bekannte Indierock-Festivals wegen finanzieller Probleme wohl für immer verabschiedet. Von der sehr kurzfristigen Absage des Festivals "Omas Teich" im ostfriesischen Großefehn waren mit Jupiter Jones und Love A zwei Bands aus der Region betroffen.

 Zu früh gratuliert: Jupiter-Jones-Sänger Nicholas Müller. TV-Foto: Archiv

Zu früh gratuliert: Jupiter-Jones-Sänger Nicholas Müller. TV-Foto: Archiv

Trier/Großefehn. Vor dem halben Jubiläum der "Oma" gab es vom Lieblingsenkel ein Ständchen: Da gratulierte Jupiter-Jones-Sänger Nicki Müller vorab per Video zur 15. Auflage von "Omas Teich". Zum vierten Mal sollten Jupiter Jones dabei sein, als einer der Headliner des Festivals am vergangenen Wochenende in Ostfriesland - neben der Bloodhound Gang, Kettcar und Thees Uhlmann. Um die 10 000 Zuschauer hätten wohl aus Veranstaltersicht kommen müssen. Die waren nicht in Sicht. So wurde die "Oma" drei Tage vor Festivalbeginn per Pressemitteilung für tot erklärt, als die Aufbauarbeiten schon liefen: wegen des schleppenden Vorverkaufs und einer "geplatzten Zwischenfinanzierung" - zum Unverständnis vieler Ticketkäufer.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Festival ein dickes Minus eingefahren. Als "Kostentreiber" wurden die "deutlich gestiegenen Gagen der Bands" genannt. Das betrifft Rockfestivals bundesweit. Die Anzahl an kleineren und mittelgroßen Open Airs hat sich seit den 1990ern auch deutlich erhöht. Nicht alle überleben. So musste im Juni das für sein Line-Up hochgelobte "Bootboohook"-Festival in Hannover ausfallen.
"Wir sind sehr, sehr traurig, dass so ein tolles Festival wie ‚Omas Teich\' nicht mehr stattfinden kann", schreibt Jupiter Jones auf Facebook. Mit Love A aus Trier musste eine weitere Band aus der Region kurzfristig umplanen. "Das war schon enttäuschend für uns. Wir hatten uns wahnsinnig auf die Veranstaltung gefreut", sagt Bassist Dominik Mercier. "Omas Teich hatte bei den Bands einen tollen Ruf als wunderschönes, familiäres Festival." Vom Organisatorischen her sei die Absage zu verkraften gewesen. "Wir haben keinen Nightliner und keine Crew, die wir bezahlen müssen. Und wir hatten das Glück, dass wir am Tag darauf noch bei einem schönen und familiären Festival spielen konnten - beim Riez Open Air." AF

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